Laut einer Studie der AOK sind 58 Prozent der Eltern in Deutschland übergewichtig oder sogar adipös. Dies deutet Jens Martin Hoyer (stellvertretender Vorstandsvorsitzender AOK) als „ein klares Alarmsignal“ und sieht deutlichen Handlungsbedarf.
Das IGES Institut und die Krankenkasse haben in ihrer Studie knapp 5.000 Mütter und Väter befragt und unter anderem Folgendes herausgefunden: Jede dritte Familie bewegt sich zu wenig und mehr als die Hälfte der Eltern ist übergewichtig (insbesondere Väter haben hier ein erhöhtes Risiko).
Keine Bewegung in der Freizeit
Neben diesen generellen Entwicklungen spielen auch Stress und mangelndes Zeit-Budget eine zunehmende Rolle. Für 28 Prozent der befragten Erziehungsberechtigten spielen demnach körperliche Aktivität, Sport und Fitness in der Freizeit überhaupt keine Rolle.
Angesichts der Ergebnisse kommen viele Eltern ihrer Vorbildfunktion beim Thema Bewegung und Sport gar nicht oder nur unzureichend nach. Das ist einer von vielen weiteren Gründen, warum nur ein Bruchteil der Heranwachsenden (etwa 10 %) tatsächlich die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lancierten Basisempfehlungen für Bewegung tatsächlich erfüllen.
Deutschland – Land der Sitzer und Denker
Weitere Hintergrundinformationen zu den Empfehlungen und dem Status-Quo haben wir Ihnen im fMI Artikel 'Deutschland 2018 – das Land der Sitzer und Denker' zusammengestellt.
Laut Expertin Prof. Dr. Jutta Mata (Universität Mannheim) sind aber nicht nur die Eltern und der zunehmende Medienkonsum Auslöser für dieses Dilemma. Auch Kommunen und die Politik sind gefordert, nachhaltig für mehr Raum für Bewegung und Sport zu sorgen und bestehende Präventionsprogramme weiter auszubauen