Kaffee wird schon lange eine Vielzahl an gesundheitsfördernden Eigenschaften nachgesagt. Etwa helfe der Konsum, das Gedächtnis fit zu machen, das Krebs-Risiko zu senken oder dagegen, vorzeitig an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben.
Eine weitere Bestätigung dafür lieferten kürzlich US-amerikanische Mediziner in einer Kaffee-Studie, deren Ergebnisse sie im Fachmagazin 'JAMA Internal Medicine' veröffentlicht haben. Ihr Fazit: Koffein erhöht das Risiko für Herzrhythmusstörungen nicht.
„Die Mehrheit der Menschen, auch diejenigen mit Herzrhythmusstörungen, sollten in der Lage sein, ihre Tasse Kaffee zu genießen.“
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Dr. Gregory Marcus, Kardiologe und Studienleiter, University of California
Eine Zusammenfassung der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse lesen Sie im Welt-KMPKT-Artikel 'Kaffee ist doch nicht so schädlich wie angenommen'.
Kaffee, das Schwarze Gold
Darüber hinaus verfügt Kaffee über eine entzündungshemmende Wirkung und Forscher vermuten, dass das enthaltene Koffein manche Menschen dazu motiviert, körperlich aktiver zu sein.
Auch das Risiko, an Parkinson zu erkranken, soll durch Kaffee sinken. Britische Wissenschaftler gehen sogar so weit, zu behaupten: Kaffee kann beim Abnehmen helfen.
Forscher der University of Nottingham publizierten ihre Ergebnisse in der Zeitschrift 'Nature'. Demnach soll das im Kaffee enthaltene Koffein den Körper zu einem erhöhten Energieverbrauch und einer verbesserten Fettverbrennung anregen.
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Um herauszufinden, welche Wirkung Kaffee auf die Fettverbrennung hat, setzten die britischen Wissenschaftler gesunden und normalgewichtigen erwachsene Probanden verschiedenen Mengen Koffein aus.
'Böses' und 'gutes' Fettgewebe
Dadurch wollten sie feststellen, wie deren Fettzellen auf den Kaffee reagieren. Zunächst ist hier die Unterscheidung zwischen weißem und braunem Fettgewebe wichtig. Platt gesagt ist das weiße das 'böse' Fett – denn, es speichert Energie. Früher benötigten es Menschen, um etwa Hungersnöte zu überleben.
Im Video: Koffein fördert Gedächtnis
Heutzutage jedoch sorgt es bei einigen Menschen lediglich für den 'Wohlstandsbauch' oder eben Übergewicht.
„Sollte dies Kaffee sein, bringen Sie mir bitte Tee. Sollte dies Tee sein, bringen Sie mir bitte Kaffee.“
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Abraham Lincoln (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika
Das braune Fettgewebe hingegen ist 'gut' und sorgt für einen gesunden Körper – es ist allerding etwas träge und muss durch Sport und Bewegung erst aktiviert werden.
Sport und Koffein regen Fettverbrennung an
Nun steht fest: Auch Koffein kann diese Aktivierung bewirken. Dies stellten die Forscher aus Nottingham fest, als sie die Temperaturen ihrer Probanden verglichen. Ergebnis: Kaffeetrinken sorgte für eine deutlich erhöhte Temperatur in genau der Körperregion, in der sich besonders viel braunes Fettgewebe befindet.
Das auf diese Weise angeregte braune Fettgewebe kann nun dafür sorgen, das weiße Fettgewebe effizienter zu verbrennen und so sorgt Koffein (oder das Kaffee-Getränk) für den Abnehmerfolg.
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Aber Achtung: Wer Milch, Zucker oder zuckerhaltigen Sirup in seinen Kaffee schüttet, sorgt für den gegenteiligen Effekt. Die Forscher weisen außerdem darauf hin: Kaffeetrinken ersetze natürlich weder Bewegung noch Diät; Kaffeetrinkern aber falle das Abnehmen leichter.
Abnehmen und Gewicht halten: Kaffee kann Effekt unterstützen
Eine ähnliche Entdeckung hatten 2015 bereits Forscher der Universität Hannover gemacht: Das Team um Professor de Zwaan stellte fest, dass regelmäßiger Kaffeekonsum nicht nur hilft, überflüssige Pfunde zu verlieren sondern auch dabei, das Wunschgewicht zu halten.
Doch wann sollten Sie Ihren Kaffee überhaupt trinken? Die Antwort ist relativ einfach: Frühestens eine Stunde nach dem Aufwachen sollten Sie Ihren (Morgen-)Kaffee genießen. Damit erzielen Sie jedenfalls den maximalen 'Hallo-wach-Effekt'.
Uhrzeit für Genussmenschen irrelevant
Für Genussmenschen gilt: Die Uhrzeit spielt keine Rolle, trinken Sie Ihren Kaffee wann immer sie ihn mögen.
Die genauen Hintergründe – und welche Effekte der Kaffee am Morgen, Nachmittag oder Abend hat – hat 'Spekrum der Wissenschaft' hier zusammengefasst.
Minimale Koffein-Dosis bestimmen
Zurück zum Abnehm-Effekt durch Koffein (Kaffee): In weiteren Studien müsse nun herausgefunden werden, inwiefern die Aktivierung der braunen Fettzellen durch die Dosis bestimmt werde und ob der Effekt auch bei bereits fettleibigen Menschen oder Diabetikern eintrete.
Bis dies wissenschaftlich erforscht ist, genießen Sie gerne den ein oder anderen Kaffee – am besten einfach, weil er Ihnen gut schmeckt!
„Kaffee dehydriert den Körper nicht. Ich wäre sonst schon Staub.“
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Franz Kafka (1883-1924), Schriftsteller
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