Eine aktuelle Studie des University College London (UCL) verdeutlicht, dass die Motivation mit jedem Tag Lockdown schwindet, Bewegungsmangel und psychische Probleme zunehmen (ebenfalls leseswert: 'Fehlzeiten-Report: Corona-Krise hinterlässt auch mental Spuren').
Anhaltende Verunsicherung, Perspektivlosigkeit und pandemiebedingte Lockdownfolgen schlagen sich auch in der Zufriedenheit der Befragten nieder:
Diese sank während des aktuellen Lockdowns weiter und liegt auf einer Skala von 0 (überhaupt nicht) bis 10 (vollständig) nun bei 5,6 (Lesen Sie auch 'Fit statt frustriert').
Bewegungsmangel durch verordnetes Sportverbot
Laut der Studie bewegt sich fast die Hälfte der britischen Bevölkerung (40 Prozent) deutlich weniger als noch zum ersten Lockdown.
Die Zahl der körperlich Inaktiven steigt besorgniserregend, da die Fitness- und Sportanlagen geschlossen sind und im Winter adäquate Trainingsalternativen fehlen.
„Es ist nicht überraschend, dass bei der aktuellen Schließung in Winter im Vergleich zum ersten Lockdown deutlich weniger Menschen Sport getrieben haben. Diese Zahlen geben Anlass zur Sorge, da die Bewegung nicht nur das körperliche, sondern auch das geistige Wohlbefinden steigern kann.“
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Dr. Daisy Fancourt, Forscherin am UCL's Institute of Epidemiology and Health Care
Neben zunehmender Inaktivität, steigendem Übergewicht oder Fehlernährung bleibt dabei auch immer mehr die Psyche auf der Strecke, da vielerorts der nötige Ausgleich komplett fehlt und Kinder wie Erwachsene unzählige Stunden vor Fernseher, Konsole oder Rechner verbringen.
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Zivilisationskrankheiten weiter auf dem Vormarsch
Ähnlich besorgniserregend sieht es auch in Deutschland aus: Eine Studie des Universitätsklinikums Münster belegt, dass auch hierzulande der Medienkonsum insbesondere der Jugendlichen enorm gestiegen ist.
Etwa 45 Prozent von ihnen sitzen täglich bis zu acht Stunden vor TV, Konsole, Computer oder Smartphone.
Noch schlimmer: Durch das 'verordnete Sportverbot' (in Schule, Privatleben und Freizeit) fehlt zusätzlich der Ausgleich, der gerade für die Kinder und Jugendlichen in Zeiten von Fastfood und Co. aktuell so wichtig wäre.
„Die Pandemie bedeutet für viele Homeoffice, Sofa, Fastfood. Das ist der Start der Zivilisationskrankheiten.“
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Birgit Schwarze, DSSV-Präsidentin
Gesundheitshypothek nicht weiter vegrößern
Zahlreiche Verbände, wie etwa der DSSV oder auch der DOSB plädieren für eine baldige Wiedereröffnung/Priorisierung der Fitness-, Gesundheits- und Sportanlagen, um dieser Negativspirale entgegenzuwirken.
Unterstützung bekommen Sie dabei auch von führenden internationalen Gesundheitsexperten und Prof. Dr. Jörg Loth, Vorstand der IKK Südwest (Lesen Sie auch: 'Prävention vs. Stagnation').
Gesundheitsrisiko Lockdown: Krankenkasse warnt
Bewegung in Debatte um Wiedereröffnung
Fakt ist: So kann es nicht weitergehen! Was es braucht, sind zielführende und verhältnismäßige Lösungen, um den wachsenden Herausforderungen aktiv zu begegnen.
Jeder Tag ohne ausrechend Bewegung, Training, Sport und mentalem Ausgleich ist ein verlorener Tag und belastet die Volksgesundheit langfristig schwer.
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Es braucht verhältnismäßige Lösungen & gezielte Prävention
Gemeinsam mit den politischen Entscheidern müssen deshalb jetzt zeitnah Perspektiven geschaffen werden, dass die Prävention nicht länger auf der Strecke bleibt (Lesen Sie auch: 'Fitness trifft Politik: Der Livetalk mit Christian Lindner').
Gemeinsames Ziel muss es sein, ein sicheres und effektives Training alsbald wieder zu ermöglichen, damit die Gesundheitshypothek nicht immer größer wird und die Menschen sich wieder optimal betreut fit und gesund halten können.