Team – Vier Buchstaben mit größter Bedeutung

Warum der Teamgeist stets im Vordergrund stehen sollte und was sich damit alles erreichen lässt, zeigt Albert Busek am Beispiel der deutschen Skispringer:innen.
Lesezeit: 4 Minuten
Albert Busek kommentiert die Goldmedaille des deutschen Skisprungteams bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf um Pius Paschke, Severin Freund, Markus Eisenbichler und Karl Geiger.
Albert Busek kommentiert die Goldmedaille des deutschen Skisprungteams bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Oberstdorf um Pius Paschke, Severin Freund, Markus Eisenbichler und Karl Geiger.
Teamgeist im Vordergrund, dazu kommentiert Albert Busek: „Sehr kurz vor Redaktionsschluss schreibe ich diesen Text Anfang Dezember 2021 für die erste Ausgabe 2022. Ich habe die erneut dramatische Pandemie-Entwicklung abgewartet und mir eine erleuchtende Inspiration für diesen Kommentar erhofft. Sie kam allerdings nicht, jedenfalls nicht bewusst.“

Als unverbesserlicher Optimist suchte ich in einer der wohl schwierigsten Zeiten unseres Landes seit 1945 den „sweet spot“, wie im englischen Sprachgebrauch eine optimale Wirkung bezeichnet wird. Dieses Optimum an Solidarität, gegenseitigem Respekt und Toleranz ist eine Voraussetzung dafür, dass wir die zum Teil sehr großen Gräben in unserer Gesellschaft wieder schließen können.

Bilder aus langem Arbeitsleben

Ich will hier nicht weiter ins Detail gehen, aber beim „Zermartern“ meines Gehirns auf der Suche nach Lösungen und einem Thema für diesen Kommentar schoben sich immer drängender Bilder aus meinem sehr langen Arbeitsleben vor mein geistiges Auge.

Des Pudels Kern

Die Erinnerungen betrafen vor allem Menschen, mit denen ich zusammengearbeitet habe – bei großen und kleinen Aufgaben, über kurze oder sehr lange Zeit. In unserer Branche war ich in diversen Bereichen mit sehr vielfältigen Anforderungen aktiv. Dadurch lernte ich Menschen mit ganz unterschiedlichen Talenten, Charakteren und Belastungspotenzialen kennen. Und so kam ich auf das, was Goethe in Faust I als „des Pudels Kern“ bezeichnete – das Team.


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Teamgeist als Lösung

In meinem Arbeitsleben habe ich das immer wieder erlebt:Wir brauchten uns!
Wir hätten ansonsten die vorgegebenen Ziele nicht erreicht!
Wir sind dabei auch Streitgesprächen nicht aus dem Weg gegangen!
Wir erreichten (fast) immer unser gesetztes Ziel!
(Das „fast“ ist prozentual niedrig einstellig – in über 60 Jahren)
Es war jeweils das Team, das die Ziele erreicht hat.

Arnold Schwarzenegger sagt ergänzend zu diesem Thema seit Jahren bei öffentlichen Auftritten immer wieder:


„You can call me anything – Schwarzie, Schnitzel, or whatever you want, but don’t call me a selfmade man, because I’m not!.“
_______________________________

Arnold Schwarzenegger, Fitness-Ikone


Das wichtigste in jedem Team ist das, was wir in diesen Zeiten so dringend benötigen: Zusammenhalt!

Mut zu Fehlern

Mit Empathie kann man (fast) jede Tendenz zur Ausgrenzung und Spaltung überwinden. Fehler machen wir alle und hinfallen können wir auch mal. Entscheidend ist, dass man sofort wieder aufsteht und gemeinsam neuen Mut fasst. Wir dürfen in einer großartigen Branche arbeiten.


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Nach der Lektüre so vieler Ausgaben der fMi bin ich felsenfest davon überzeugt, dass alle in unserer Branche tätigen Menschen in einem Team, das diese Werte tagtäglich mit „frohem Herzen“ lebt, weiterhin Erfolg haben werden.

Kreativität, Anpassung an die sich ändernden Bedürfnisse der Kund:innen, bestmögliche Aus- und Weiterbildung und großer persönlicher Einsatz von allen im Team bilden das Fundament.

Wo immer man sich dabei Motivation und Inspiration für die Arbeit im Team holen kann, sollte man das auch tun. Das betrifft das ganze Spektrum unserer Aktivitäten. Hervorragend eignen sich dafür Musik, Kunst und Sport.



Mit Teamgeist aufs Treppchen

Aus dem Sportbereich teile ich gern mit Ihnen ein Erlebnis, das mich nachhaltig begeistert hat. Schon beim Schreiben dieser Zeilen kommt wieder große Freude auf. Es geht um die deutschen Skispringer:innen bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft 2021 in Oberstdorf – der „Heim-WM“ der „Adler“.

Für das deutsche Team fing alles bestmöglich an: Gold im Mixed Team. Es war Freude pur, im TV in die strahlenden Gesichter von Katharina Althaus, Anna Rupprecht, Markus Eisenbichler und Karl Geiger zu schauen. Die Teamleistung war herausragend, wobei die Stärkeren die Schwächeren einfach mitzogen.

Hohe Erwartungen

Im Einzel lief es bei den Frauen nicht ganz so gut. Die Erwartungen an die Herren im Einzel waren jedoch sehr groß. Wie so viele hielt auch ich den Atem an, als Markus Eisenbichler kopfüber schwer stürzte. Gott sei Dank stand er aber gleich wieder auf.

Alle Fans dachten in diesem Moment wohl, dass Markus dadurch zum Teamwettkampf am nächsten Tag nicht mehr werde antreten können – eine große Schwächung des Teams. Karl Geiger schaffte mit der Bronzemedaille im Einzel als einziger Deutscher noch den Sprung aufs Treppchen.

Freudige Überraschung

Dann die große Spannung beim Teamwettbewerb der Herren. Die Erwartungen waren bei vielen Fans nun gedämpft und dann kam die freudige Überraschung.

Markus Eisenbichler war trotz seines Sturzes tatsächlich dabei, ebenso wie Severin Freund, dem nach zwei Kreuzbandrissen und vielen Rückschlägen in den Jahren zuvor die Trainer:innen nun ebenfalls das Vertrauen schenkten.

Goldmedaille gegen starke Konkurrenz

Wer Skispringen verfolgt, weiß, dass gerade im Teamwettbewerb kleinste Kleinigkeiten, die einzelne Springer:innen betreffen, für den gemeinschaftlichen Erfolg entscheidend sein können.

Zusammenhalt, Glaube an die eigenen Fähigkeiten, motivierende Gesten und schließlich das Glück der Tüchtigen machten ein kleines Wunder möglich – Gold vor den so starken Österreichern und Polen.


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Ein großes Dankeschön

Wichtiger und auch berührender als Gold war für mich der Zusammenhalt als Team, trotz der Probleme am Vortag.

Ich sage von ganzem Herzen Danke an Pius Paschke, Severin Freund, Markus Eisenbichler und Karl Geiger für diese Lehrstunden darüber, was der Begriff Team wirklich bedeutet. Sie alle haben dieses Sportereignis für mich unvergesslich gemacht.


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