Prof. Dr. Bernhard Allmann: Anforderungen an Trainer:innen steigen – interdisziplinäre Qualifikationen immer wichtiger

Die Bedeutung interdisziplinärer Qualifikationen in BGM und Kommunalem Gesundheitsmanagement erläutert Prof. Dr. Bernhard Allmann im Interview.
Lesezeit: 3 Minuten
Wie die Qualifikation der Mitarbeitenden für Betriebliches und Kommunales Gesundheitsmanagement aussehen sollte.
Wie die Qualifikation der Mitarbeitenden für Betriebliches und Kommunales Gesundheitsmanagement aussehen sollte.
Die Ursache von Gesundheitsproblemen erkennen und das Training danach gestalten: Die Arbeit von Trainer:innen ist noch vielfältiger geworden und die Qualifikation sollte dazu passen. Weiterbildungen im Betrieblichen und Kommunalen Gesundheitsmanagement sind ebenfalls sinnvoll. Prof. Dr. Bernhard Allmann erklärt im Interview, worauf dabei zu achten ist.
Prof. Dr. Bernhard Allmann, Referent der IKK Südwest sowie Fachkraft für Arbeitssicherheit, Dozent, Autor und Tutor an der DHfPG und BSA-Akademie.

Prof. Dr. Bernhard Allmann ist Referent der IKK Südwest sowie Fachkraft für Arbeitssicherheit, Dozent, Autor und Tutor an der DHfPG und BSA-Akademie hat er umfassende Einblicke in die Fitness- und Gesundheitsbranche.

fM: Immer mehr Kund:innen wünschen sich eine ganzheitliche Trainingsbetreuung aus Fitness, Ernährung, Coaching usw. Welche interdisziplinären Kompetenzen und Qualifikationen müssen Gesundheitsexpert:innen heute mitbringen, um in der Praxis solche ganzheitlichen Lösungen anbieten zu können?

Prof. Dr. Bernhard Allmann: Die Anforderungen an Trainer:innen sind in der Tat in den vergangenen Jahren gestiegen. Da sich in der Kundschaft nicht nur freizeit- und leistungssportorientierte Trainierende befinden, sondern viele mit einschlägigen Zivilisationserkrankungen in die Studios kommen, spielen neben dem trainingswissenschaftlichen Know-how auch die Kenntnisse über Erkrankungen sowie deren Entstehung eine essenzielle Rolle. (Lesen Sie auch: 'Bewegung auf Rezept?!)


„Die Anforderungen an Trainer:innen steigen – umso wichtiger sind daher interdisziplinäre Qualifikationen.“
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Prof. Dr. Bernhard Allmann – Referent IKK Südwest & Fachkraft für Arbeitssicherheit, Dozent, Autor und Tutor DHfPG/BSA-Akademie


Darüber hinaus sind auch Beratungskompetenzen und psychologisches Fachwissen gefordert. Es wird also zunehmend wichtiger, sich interdisziplinär aufzustellen.

Welche Vorteile haben in diesem Zusammenhang interdisziplinäre Lehrgänge, die unterschiedliche Fachgebiete gezielt miteinander verknüpfen?

Interdisziplinäre Lehrgänge, die z. B. Themengebiete wie Gesundheit, Medizin, Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitspsychologie, Gesundheitssport, Ernährung und Entspannung miteinander vereinen, vermitteln Zusammenhänge von Gesundheitsproblemen und deren Entstehung. (Lesen Sie mehr: 'Dem Wandel begegnen')


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Diese haben zum Teil komplexe Ursachen, die man als Berater:in und/oder Trainer:in erkennen und auf die man in der Trainingsplanentwicklung sowie Übungsausführung reagieren können muss. Nur so ist eine qualitativ hochwertige Betreuung von Kund:innen zu gewährleisten.

Der Sektor Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Firmenfitness boomt und ist ein lukrativer Wachstumsmarkt mit jeder Menge Potenzial. Gerade deshalb bilden sich immer mehr Menschen in diesem Bereich weiter. Welche Qualifikationen und Zusatzausbildungen sind dafür essenziell?

Um als Fitnessunternehmer:in zu verstehen, wo und wie ich meine Dienstleistung am besten in der Firmenwelt verorte, muss ich die Perspektive und die Herangehensweise des Gesundheitsmanagements in Betrieben kennen. Da gibt es verschiedenste Akteur:innen, Methoden und gesetzliche Bestimmungen, über die man als Fitnessdienstleister:in Bescheid wissen muss.

Daher ist eine entsprechende Weiterbildung im Betrieblichen Gesundheitsmanagement aus meiner Sicht ein Muss, um qualifiziert einen Einstieg in die BGM-Welt zu finden. (Auch lesenswert: 'Chancen im BGM')

Seit Kurzem besteht die Möglichkeit, sich auch im Bereich des Kommunalen Gesundheitsmanagements gezielt weiterzubilden. Für welche Betreiber:innen und deren Mitarbeitende ist dieses Weiterbildungsangebot besonders interessant und welche neuen Perspektiven und Synergien können sich durch solche Kooperationsprojekte langfristig für die Branche ergeben?

Jedes Gesundheitssetting – ob Kita, Schule, Betrieb oder Kommune – hat seine eigenen gesundheitlichen Rahmenbedingungen, Chancen und Risiken.

Besonders die Gemeinden haben auf alle Lebensphasen der Bürger:innen Einfluss, sei es beim Aufwachsen in Kitas und Schulen oder im Berufsleben durch die Kooperation mit Betrieben und Unternehmen.

Es geht darum, Netzwerke aus unterschiedlichen Akteur:innen der Gesundheitsbranche in den Gemeinden aufzubauen und Strategien in den Themenfeldern Gesundheit und Prävention vor Ort zu entwickeln. Somit ergeben sich viele potenzielle Synergieeffekte für Fitness- und Gesundheitsstudios.

Daher ist ein solches Weiterbildungsangebot sowohl für Studios, aber auch für Unternehmen, Verwaltung und Selbstständige von Bedeutung.

Mit der entsprechenden Qualifizierung ist es möglich, gemeinsam vor Ort mit anderen Kooperationspartner:innen solche Gesundheitsprojekte zu entwickeln und die eigene Dienstleistung mit einzubringen.


Auch interessant: Weiteres Interview & Hintergründe

In weiteren Interviews sprechen Florian Kreis und Prof. Dr. Christoph Eifler über die Bedeutung von Qualifikationen. Lesen Sie außerdem unseren Artikel 'Auf dem Laufenden bleiben' als Einstieg zu den Interviews.

Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.

fibo

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