Andreas Lutter im Interview: „Bisher war es jede Investition wert“

Mit den richtigen Partnern und eigenen innovativen Ideen die Digitalisierung der Physiopraxis umsetzen: Andreas Lutter, LUTTER Physiotherapie, im Interview.
Lesezeit: 4 Minuten
Andreas Lutter im Interview zur Digitalisierung in der Physiotherapie
Andreas Lutter im Interview zur Digitalisierung in der Physiotherapie
Das Team von LUTTER Physiotherapie ist über kurze Kommunikationswege gut miteinander vernetzt und nach außen über Social Media und Website sichtbar. Wie die digitale Implementierung ablief, erklärt Geschäftsführer Andreas Lutter im Interview.

Andreas Lutter: Der Inhaber der LUTTER Physiotherapie und Gesundheitsstudios in Golßen, Luckau und Lübben im Spreewald ist verheiratet und hat vier Kinder. In seinen drei Gesundheitszentren arbeitet ein Team von über 40 Angestellten.

Dort werden Physiotherapie, EMS-Training, Gesundheitstraining, Rehasport und werteorientierter Selbstbehauptungsunterricht für Kinder (Junior Heroes) angeboten.

mfhc: Seit wann und in welchen Bereichen nutzen Sie digitale Prozesse und Tools in Ihren Praxen?

Andreas Lutter: Seit der Praxisgründung 2007 nutze ich THEORG – bis heute in allen drei Gesundheitszentren. Am Anfang habe ich nur den digitalen Terminplaner, das digitale Kassenbuch und das Rechnungswesen genutzt. Nach und nach kamen weitere Module dazu, wie Terminversand per E-Mail oder Terminerinnerungen per SMS und jüngst das digitale Klemmbrett. (Auch interessant: 'Physio-Praxismanagement')

Das legen wir den Patient:innen für das Unterzeichnen der Honorarvereinbarung oder des Behandlungsvertrages vor.

Die Anschaffung von EC-Cash-Geräten hat vieles vereinfacht. Unsere Physiotherapeut:innen arbeiten bei der Befundaufnahme mit einem Laptop. Auch der Behandlungsverlauf wird digital in THEORG per App aufgezeichnet und hinterlegt. Zur internen Kommunikation nutzen wir die Telefon-App 3CX.

Sie ermöglicht es, auch während der Hausbesuche die Patient:innen mit der Praxisnummer anzurufen statt mit der privaten Handynummer.


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Auch im Gesundheitsstudio, das an jede der drei Physiotherapiepraxen angegliedert ist, sind wir digital. Ich habe mich für den Marktführer im digitalisierten Training entschieden: Das Angebot von EGYM reicht von der digitalen Visualisierung des Trainings bis hin zur digitalen Auswertung des Traingserfolges über den EGYM Hub oder privat über die lutterPhysio App. (Lesen Sie mehr: 'Weg zur studioeigenen App')

Die Eingabe der Kundendaten und die Trainingskontrolle funktioniert über ein iPad mit der Trainer App von EGYM.

Vor welche Herausforderungen – finanziell und im Bereich Know-how – hat Sie die Implementierung digitaler Systeme gestellt? Wie haben Sie diese gemeistert?

Finanziell ist es für mich eine Investition in die Zukunft, um langfristig ein attraktiver, zeitgemäßer Arbeitgeber und Dienstleister zu sein. Eine Herausforderung war es eigentlich nicht, weil alle digitalen Schritte nach und nach dazu kamen. Vor jedem Schritt habe ich mich selbstverständlich umfangreich informiert und ausführlich beraten lassen, aber bisher war es jede Investition wert.

Von welchen digitalen Optionen profitiert Ihr Unternehmen am meisten? Welche weiteren Potenziale bietet die Digitalisierung für Ihr Praxismanagement, die Zeitersparnis, Kundenbindung und vor allem die individuelle Betreuung von Patientinnen und Patienten?

Wir profitieren am meisten von THEORG und EGYM – THEORG in der Therapie und EGYM im Training. Beide sind einfach genial. Als nächsten wichtigen Schritt wollen wir den Rehabilitationssport digitalisieren. Den bearbeiten wir bisher noch altmodisch in Papierform.

Den richtigen Partner haben wir schon gefunden und arbeiten gerade am Umstellungsprozess. Damit wird sich eine enorme Zeitersparnis einerseits für meine Verwaltungsangestellten und andererseits für meine Kursleiter:innen ergeben, sodass sie dann wieder mehr Zeit für das Rehatraining bzw. für die Betreuung der Patient:innen haben.

Wie haben digitale Möglichkeiten die interne sowie die externe Leistungskommunikation Ihres Betriebes verändert? Inwiefern profitieren Sie heute davon?

Die interne Kommunikation wird zum einen durch das E-Learning sichergestellt und zum anderen über unsere 3CX-App, worüber wir auch per Chat auf kurzem Weg Anliegen intern klären können. Die externe Kommunikation findet über Facebook, Instagram, Google und unsere Website statt. (Lesen Sie auch: 'SEO-Strategien & Content-Tipps für Studios')

Von beiden Kommunikationsmöglichkeiten profitiere ich. Extern machen wir neue potenzielle Mitarbeiter:innen, aber auch Kund:innen oder Patient:innen auf uns aufmerksam und bieten ihnen einen kurzen Weg, um uns von überall aus kontaktieren zu können.

Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Ihre Mitarbeitenden beim digitalen Wandel mitzunehmen?

Die Mitarbeiter:innen erhalten regelmäßig externe und interne Schulungen. In sehr vielen Prozessen steht uns unser großartiger Partner KWS zur Seite. Zur Weiterbildung habe ich das E-Learning von KWS mit dem Ziel implementiert, dass alle Mitarbeitenden die gleiche Sprache sprechen und auch neue Mitarbeitende unsere Abläufe schneller verstehen. Das vereinfacht die Einarbeitung.


Auch interessant: Weitere Interviews & Hintergründe

In weiteren Interviews sprechen Thomas Kämmerling, Benni Held und Christopher Pfeiffer über die Bedeutung Digitalisierung in der Physiotherapie. Lesen Sie außerdem unseren Artikel 'Digitale Physiopraxen' als Einstieg zu den Interviews.

Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.

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