KI in der Fitnessbranche – Freund oder Feind? DSSV-Kommentar Prof. Dr. Thomas Wessinghage

Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI) bergen Chancen und Risiken für Fitnessstudios. Ein Kommentar des DSSV-Vorsitzenden Thomas Wessinghage.
Lesezeit: 2 Minuten
Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.
Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.
Digitalisierung oder die Integration von Künstlicher Intelligenz birgt sowohl Vorteile als auch Risiken. Meiner Meinung nach ist hier der Blickwinkel entscheidend, kommentiert Prof. Dr. Thomas Wessinghage, 1. Vorsitzender des DSSV e. V.

Sehe ich Künstliche Intelligenz als Bedrohung für meinen Arbeitsplatz oder mein Unternehmen oder nutze ich die technischen Fortschritte, um mich weiterzuentwickeln und meinen Service zu verbessern?

Eins ist klar: Eine KI kann eine persönliche Begrüßung der Servicekraft oder eine individuelle Betreuung durch einen geschulten Trainer nicht ersetzen. Müssen sich doch eher Programmierer, Buchhalter und Dolmetscher um ihre Jobs sorgen, während hingegen die Berufe in unserer Dienstleistungsbranche nicht von KI bedroht sind.

Künstliche Intelligenz wird die Fitnessbranche nicht revolutionieren oder das Training grundlegend verändern, aber sie kann das Angebot der Fitness- und Gesundheitsanlagen erweitern und professionalisieren – wenn man sie zu nutzen weiß.

Ein Vorteil KI-gesteuerter Geräte liegt in der Echtzeitüberwachung von Gesundheitsparametern. Wearables und intelligente Gadgets können mithilfe von KI kontinuierlich Daten sammeln und analysieren, um den Nutzern sofortiges Feedback zu geben und Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.

Zusätzlich kann gemeinsam mit ausgebildeten Trainern das Training gezielt geplant werden.

Jedoch sind auch Risiken zu beachten, insbesondere im Bereich Datenschutz und Privatsphäre. Die umfassende Sammlung von persönlichen Gesundheitsdaten birgt die Gefahr von Missbrauch oder unbefugtem Zugriff.


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Es ist daher entscheidend, dass strenge Datenschutzrichtlinien und Sicherheitsmaßnahmen implementiert werden, um die Privatsphäre der Nutzer zu schützen. Ein weiterer Aspekt ist die Abhängigkeit von Technologie.

Zu viel Vertrauen in KI-gesteuerte Fitnesslösungen könnte dazu führen, dass Menschen ihre intuitive Verbindung zum eigenen Körper vernachlässigen. Es ist wichtig, dass KI als unterstützendes Werkzeug betrachtet wird und nicht als Ersatz für das Verständnis der eigenen körperlichen Bedürfnisse.


Lesetipp: 'Trends und Innovationen erfolgreich für Fitnessstudios nutzen'


Die Digitalisierung eröffnet Möglichkeiten für nachhaltige Kundenbindung. Ein Beispiel: Durch die Schaffung von Online-Plattformen, Apps oder sozialen Netzwerken können Fitnessstudios eine kontinuierliche Interaktion mit ihren Kunden aufrechterhalten.

Dies ermöglicht nicht nur die Bereitstellung von personalisierten Trainingsplänen, sondern auch die Integration von Community-Elementen, die den sozialen Aspekt des Fitnesserlebnisses fördern.

Insgesamt bieten die Fortschritte in der KI der Fitnessbranche die Möglichkeit, die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen zu verbessern. Es ist jedoch entscheidend, die Herausforderungen sorgfältig anzugehen, um eine ausgewogene und verantwortungsbewusste Integration von KI in den Fitnessbereich sicherzustellen.

Ihr Prof. Dr. Thomas Wessinghage

1. Vorsitzender des DSSV e. V.

Mehr zum Thema: 'Trainerberuf und KI', 'Die Fitnessbranche hat keine Angst vor der Digitalisierung' & 'Die Zeichen stehen auf Aufbruch'

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