Gesundheit im betrieblichen Umfeld verlässlich zu messen ist schwierig und stellt eine große Herausforderung dar – relevante Kennzahlen können hier weiterhelfen.
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Wie kann man den Status-Quo eines Unternehmens bestimmen und wie lassen sich die Erfolge eines BGM in der Praxis effektiv messen? Hier reicht es nicht aus, sich auf eine einzige Kennzahl, wie beispielsweise den Krankenstand zu fokussieren, erläutert Expertin Sarah Staut von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG). Um Kennzahlen ganzheitlich und systematisch zu erfassen, bietet sich der Einsatz eines geeigneten Kennzahlensystems an. Aber wie kann ein solches Kennzahlensystem in der Praxis aussehen?

Ein effektives BGM integriert den Arbeitsschutz sowie das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) und sollte darüber hinaus harte und weiche HR-Kennzahlen berücksichtigen. Wichtige Kennzahlen im Zusammenhang mit dem Arbeitsschutz sind die Zahl der Arbeitsunfälle, Nohl-Werte, Leitmerkmale sowie Hinweise auf psychische Belastungen, die im Rahmen einer Gefährdungsbeurteilung gemäß § 5 ArbSchG eine Rolle spielen. Den Handlungsbedarf sowie den Erfolg des BEM kann man mithilfe von Kennzahlen, wie zum Beispiel der Anzahl der BEM-Fälle sowie der BEM-Quote darstellen. Auch Feedback bzw. Bewertungen der Mitarbeiter sowie gegebenenfalls weitere Evaluationsergebnisse können hier wichtige Aufschlüsse geben. All diese Faktoren sollten bei der umfassenden Analyse berücksichtigt werden.  

Als Kennzahlen im BGM bieten sich zum einen HR-Kennzahlen an, die Aufschluss über die personalwirtschaftlichen Entwicklungen geben sollen. Dazu zählen krankheitsbedingte Fehlzeiten, Arbeitsunfälle, Fluktuation, Altersstruktur, Produktivität und Teilnahme an BGF-Maßnahmen. Ebenfalls wichtig sind hier weiche Faktoren, wie Zufriedenheit, Motivation, Engagement und psychische Belastungen der Mitarbeiter. Gerade diese Faktoren bilden die Grundlage für Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und können mithilfe von Gesundheitszirkeln und Mitarbeiterbefragungen erfasst werden.  

Die besten Kennzahlen nützen allerdings nichts, wenn sie isoliert voneinander betrachtet bzw. im schlimmsten Fall gar nicht analysiert werden. Ein umfassendes Controlling-System kann hier weiterhelfen, wird aber laut aktueller Studien in der Praxis bisher eher selten systematisch umgesetzt. Diese Studie verdeutlicht, dass in Puncto Kennzahlen und Kennzahlensysteme im Zusammenhang mit BGM noch deutlicher Handlungsbedarf besteht. Wie man effektiv ein solches System in der Praxis umsetzen kann, erfahren Interessierte im BSA-Lehrgang „Betrieblicher Gesundheitsmanager“. Dieser Lehrgang eignet sich insbesondere für Personalverantwortliche in Unternehmen.

Ausführliche Hintergrundinformationen zum Thema BGM und nachhaltige Kennzahlensysteme bekommen Sie hier.

Bitte klicken Sie hier für weitere Informationen zur Studie "Kennzahlen im betrieblichen Gesundheitsmanagement: Noch ein weiter Weg" von EuPD Research.

Ausführliche Informationen zum Bildungsangebot der BSA-Akademie im Bereich BGM bekommen Sie hier.

Das Interview der fM mit dem BGM-Experten Oliver Walle können Sie hier lesen.

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