'Fit wie Eisenkurt' – Auf Warnsignale des Körpers und Geistes hören

Burnout verhindern: optimale Leistung mit ganzheitlichem Ansatz beim Training und im Privatleben. 'Fit wie Eisenkurt' liefert Powertipps gegen Stress.
Lesezeit: 4 Minuten
Risikofaktor Burnout: Tipps von Extremsportler Kurt Köhler gegen Stress und Übertraining.
Risikofaktor Burnout: Tipps von Extremsportler Kurt Köhler gegen Stress und Übertraining.
Zu oft, zu anstrengend, zu intensiv: Wenn das Training ins Ausgebranntsein führt. Die Thematik Burnout ist in unserer heutigen Zeit sehr weit verbreitet. Damit es gar nicht so weit kommt, teilt fM Experte Kurt Köhler (68) in Teil 8 unserer fM ONLINE-Serie 'Fit wie Eisenkurt' seine Erfahrungen aus mehr als 50 Jahren Training und Wettkampf.

Wir wollen stets perfekt sein und alles leisten – doch irgendwann kommen Körper und Geist nicht mehr hinterher. Die Folge: ein geistiger, körperlicher und seelischer Erschöpfungszustand, der sich über Wochen oder sogar Jahre hinziehen kann, das sogenannte Burn-Out-Syndrom. (Lesen Sie auch: Burnout – Zwischen Modeerscheinung und anerkannter Krankheit?)

Ihnen hat dieser Artikel gefallen? Dann abonnieren Sie unseren fM Newsletter 'INSIDE' und verpassen Sie künftig keine fitness MANAGEMENT News mehr.

Droht ein Burnout, kann sich dies sowohl in körperlichen Anzeichen, etwa Rückenschmerzen, Schlaflosigkeit als auch in psychischen Alarmsignalen äußern.

Passieren kann es auch beim Sport. Denn: Wer sich im Training neben beruflichem und privatem Stress zu viel aufbürdet, kann schnell ins Übertraining rutschen. Dann gilt es, erst einmal eine Pause einzulegen.

Burnout erkennen und abwenden

Jeder kann etwas tun, um einen drohenden Burnout abzuwenden. Je früher, umso besser. Der erste Schritt ist jedoch, sich selbst einzugestehen, dass es zu viel ist.

Das weiß auch Kurt Köhler aka 'Eisenkurt', der uns an seinen Erfahrungen aus dem Bereich des Stressmanagements teilhaben lässt:

"Wenn Körper und Geist richtig ausgelaugt sind, durch zu viel Sport plus Arbeit und Stress, dann nenne ich das immer ein sogenanntes Kaugummigefühl. Man merkt physisch und auch geistig eine strarke Erschöpfung."


FOLGEN Sie uns bei FacebookInstagram und Twitter.

UND

verpassen Sie nie wieder eine fitness MANAGEMENT NEWS!


Als Beispiele nennt 'Eisenkurt' einen Spitzenläufer, eine Topschwimmerin und einen Triathleten. Der Läufer habe ihm berichtet, dass er sich immer schlechter fühle und seine Trainingsleistungen nicht mehr durchführen konnte. Der Grund dafür sei zu viel Training gewesen.

Die Schwimmerin, die vor über 25 Jahren auch Deutsche Meisterschaften geschwommen war, habe ihm damals ihren Trainingsplan gezeigt und erklärte, dass Sie bereits nach vier von sechs Trainingstagen einen Leistungsabfall habe, aber dennoch die ganze Woche durchtrainiert habe.

Warnsignale nicht ignorieren 

Die Leistung des Triathleten habe sich durch Übertraining extrem verschlechtert, denn sein Körper habe laut Arzt immer weniger weiße Blutkörperchen produziert. Bei Wettkämpfen sei er bis zu 10 Minuten hinter seiner Bestleistung zurückgeblieben.

Große Sorgen machte sich auch seine Frau, denn er sei so stark aufs Training fixiert, dass er zunächst alle Warnsignale ignoriert habe.

Die Geschichte hat aber ein Happy End: "Er konnte damals noch rechtzeiitig umdenken und änderte sein Programm, mit dem Ergebnis dass er wieder Wettkämpfe gewann", sagt Kurt Köhler.

Alarm! Wenn die Ohren klingeln

Er fügt hinzu: "Ich kenne dieses Gefühl der Überlastung auch sehr gut, da ich natürlich extrem ehrgeizig im Sport bin. Einmal war ich durch Sport und Beruf so belastet, dass meine Ohren zu klingeln anfingen."

"Hält dieses Gefühl permanent im Geist und Körper an, geht der Mensch den Weg zum sogenannten Burnout", warnt er. Denn sonst seien oft Monate nötig, um sich von diesem Zustand wirklich voll zu erholen.

'Burnout-Syndrom: Bis zur völligen Erschöpfung' – Video des Bayerischen Rundfunks:

https://youtube.com/watch?v=oxrPgjI1H_M

Auf Signale von Geist und Körper hören

Man sollte vorher immer auf die Signale von Geist und Körper hören, um gar nicht in diesen Zustand zu kommen, rät 'Eisenkurt'.

Und fügt hinzu: "Ich sprach einmal mit einem 34-jährigen Mann, den ich im Verkauf kennenlernte, der mir plötzlich eine E-Mail schrieb, dass er nicht mehr arbeiten kann, durch völlige Überlastung. Somit konnte ich mit ihm keine weiter Zusammenarbeit planen. Er musste für eine Studiokette über 100 Studios betreuen, was extrem viel Stress bedeutete."

Auf das Bauchgefühl hören

Auch wenn Trainer oder Chef noch mehr Leistung fordern, müsse das sogenannte Bauchgefühl richtig beachtet werden.

"Viele Menschen, die immer über zu wenig Zeit klagen, kennen dieses Gefühl des Ausbrennens", fasst Kurt Köhler zusammen.

Bewegung, Erholung, Schlaf,…

'Eisenkurt' nennt als Gründe: falsche Ernährung, keine körperliche Bewegung, keine mentale Erholung, Körperübersäuerung, Stress durch schlechte finanzielle Situation, Trennung vom Partner, zu viel Training, zu wenig Schlaf, totale Überarbeitung…

Das Fazit lautet also: Gönnen Sie Ihrem Körper ab und zu die nötige Erholung, die er braucht. Er wird es Ihnen danken!

Oder in 'Eisenkurts' Worten: "Es ist wichtig immer ganzheitlich zu denken und sämtliche Faktoren, die den Körper und Geist beinflussen, zu beachten. Die höchste Arlarmstufe ist gegeben, wenn die Ohren zu klingeln beginnen."

Übrigens: Berufstätige zwischen 45 und 59 Jahren gelten als besonders gefährdet. Weitere Studien zum Thema Stress und Burnout finden Sie auf fM ONLINE (Stress & Burnout – auch auf dem Uni-Campus ein Thema) und außerdem in einer fM Infografik.

Kurt Köhler aka Eisenkurt: Der 68-jährige Bayer hält diverse Weltrekorde im Kraft-Ausdauersportbereich und will fittester Mensch der Welt werden.

Über Eisenkurt

Kurt Köhler ist 68 Jahre alt und lebt in der Gemeinde Erdweg in Bayern. Er hält zahlreiche Weltrekorde: Darunter den Beintraining-Rekord (2006) mit der schrägen Beinpresse (385 kg), den Box-Rekord (2013) mit 23.150 Speed-Schlägen und den Rekord 500 Gewichtheberkniebeugen (in tiefer Ausführung, 2018). Sein Ziel: Der weltweit fitteste Sportler in der Kombination 'Kraft, Ausdauer & Schnelligkeit' zu werden. Mit 42 Jahren startete er noch eine Karriere als Leistungsschwimmer. Im Jahr 2019 plant er, mit dem Rennrad quer durch Frankreich zu fahren, eine ähnliche und gleich lange Strecke wie bei der Tour de France.

Alles über Eisenkurt und seine Rekorde lesen Sie auf seiner Homepage.

Sie wollen noch mehr von Eisenkurt?

Alle bereits veröffentlichten Artikel der fM ONLINE-Serie 'Fit wie Eisenkurt' können Sie per Klick auf die Bilder lesen!

Auf diese Themen dürfen Sie sich außerdem in der fM ONLINE-Serie „Fit wie Eisenkurt“ freuen:

  • Teil 9: Der innere Schweinehund
  • Teil 10: Trainingszyklus Regeneration
  • Teil 11: Mentale Stärke
fibo

-Anzeige-

Mehr von diesen Autoren

Das marea Fitness in Lingen hat das Zertifizierungsverfahren „ZertFit“ der BSA-Zert nach DIN-Norm 33961 erfolgreich absolviert und beantwortet damit zugleich...
An dieser Stelle haben wir Anfragen Ihrer Kollegen, unserer Mitglieder, zum Thema Rechte und Pflichten gegenüber Mitarbeitern gesammelt. Kurz und...
Schulung von UV-Fachpersonal: In der Wahrnehmung vieler Betreiber und auch der Öffentlichkeit ist die Schulung und Zertifizierung von UV-Fachpersonal der...

Das könnte Sie auch interessieren

'New Normal Marketing': Der Haufe-Leitfaden für resiliente und agile Marketingstrategien in unsicheren Zeiten von Ruben Mosblech, Lucas Sauberschwarz, Sebastian Vieregg und Lysander Weiss

Marketingweisheiten

'New Normal Marketing' zeigt, wie Unternehmen ihre Marketingstrategien mit Resilienz und Agilität an unsichere Zeiten anpassen können – fundiert und praxisnah.
FIBO 2025 – Das Event-Highlight zum 40. Jubiläum: Innovationen, Trends und Live-Erlebnisse für Fitness, Wellness und Lifestyle

FIBO 2025

Die FIBO 2025 feiert vom 10. bis 13. April in Köln 40 Jahre Innovation mit vielen Höhepunkten wie der Confex-Halle, einem Wellness-Hub und Bodybuilding-Events.
Fitness Flash News #45/2024: Fitness-, Wellness- und Marketingtrends und Muskelaktivität für die Nervengesundheit

Trends & Studienergebnisse

Fitness Flash News: ClassPass Trendreport 2024 zeigt Fitness- und Wellnesstrends. Muskelaktivität für die Nervengesundheit. Und die Marketingtrends 2025.
Gerd Schaller wird ab 2025 dritter CEO der RSG Group

RSG: Gerd Schaller

Gerd Schaller wird 2025 dritter CEO der RSG Group und übernimmt HR und Brand Strategy. Die neue Führung setzt auf Expansion und Innovation.
Drei Themen, die bewegen: Physiotherapie, Geschenkideen und Pistazienpower

Physio, Präsente, Pistazien

Fitness Flash News: Physio ins Fitnessstudio integrieren, Weihnachtsgeschenke für Fitnessfans und wie ein Snack die Augengesundheit verbessern kann.
Functional Training leicht gemacht: Die 'Turnecke' bei FitX Paderborn bietet alles, was du brauchst

FitX Paderborn

FitX startet im Dezember 2024 in Paderborn: 2.600 Quadratmeter, Lady Gym, drei Tonnen Hanteln, sieben Bereiche. Gratis-Training bis Februar 2025.