Neue Studie: Altern ohne Bluthochdruck? Was die Ethnologie über die Zivilisationskrankheit Bluthochdruck verrät.
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Mit zunehmendem Alter ist für viele Betroffene ein Blutdruckanstieg keinesfalls verwunderlich und eine natürliche Begleiterscheinung, die zum Älterwerden fast schon per se dazugehört. Gründe für den Anstieg gibt es viele: Fehlernährung, Bewegungsmangel, Stress und viele weitere Faktoren verändern unseren Blutdruck über die Lebensspanne hinweg. Aber gehört ein Blutdruckanstieg wirklich schon zu den ungeschriebenen Gesetzmäßigkeiten unserer Zeit dazu?

Es scheint fast so – aber eine neue Ethnologie-Studie der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health (Baltimore) zeigt, dass weniger das Altern selbst, als die Ernährung hier eine entscheidende Rolle spielen. Aber wie kann uns eine Völkerkunde-Studie bei der Frage nach dem Blutdruckanstieg weiterhelfen?

Die Ethnologie untersucht im Kern die Lebens-, Ernährungs-, Kultur- sowie Gesellschaftsbesonderheiten verschiedener Völker. Die US-Forscher untersuchten in ihrer Studie, die im JAMA Cardiology unlängst erschienen ist, inwieweit sich der Blutdruck von zwei Ureinwohnerstämmen in Südamerika im Alter verhält. Hierzu wurden zwei Volksstämme aus Venezuela untersucht. Während der Stamm der „Yanomami“ völlig von der Zivilisation abgeschieden lebt und sich selbst versorgt, haben die „Ye’kuana“ über einen benachbarten Flughafen direkten Zivilisationskontakt. Die „Ye’kuana“ kommen somit auch mit Convenience-Food, salz- bzw. zuckerhaltigen Lebensmitteln in Kontakt, die im Verdacht stehen Bluthochdruck zu begünstigen.

Die Analysen der Forscher zeigen, dass sich die Blutdruckwerte der beiden Stämme im Kindesalter nicht wesentlich unterscheiden, sich aber über die Lebensspanne ein signifikanter Unterschied entwickelt, der u.a. auf die unterschiedlichen Ernährungsweisen zurückzuführen ist. Bei den Yanomami bleibt der Blutdruck auch im Alter relativ konstant niedrig, während es bei den zivilisationsnahen Ye’kuana schon im Kindesalter zu einem kontinuierlichen Anstieg des systolischen Blutdrucks kommt, der sich bis ins hohe Alter fortsetzt.

Die Ernährung spielt somit als ein wichtiger Faktor eine entscheidende Rolle bei der Manifestation von Bluthochdruck. Sicher sind an dieser Stelle die weitestgehend isoliert lebenden Stämme sehr weit weg von unsere heutigen Zivilisationsgesellschaft, aber die Ergebnisse der Ethnologie-Studie verdeutlichen mehr als bildhaft, warum Bluthochdruck zu den „Zivilisationskrankheiten“ gehört.  

Mehr Hintergrundinformationen über die Studie finden Sie in einem Artikel des Deutschen Ärzteblattes.

Die vollständige Studie haben wir für Sie hier verlinkt.

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