Schwere Gewichte, gedämpftes Licht und hoher Geräuschpegel. Das ein oder andere Klischee zum Freihantelbereich und insbesondere zum Powerlifting und Gewichtheben erfüllen Fitnessstudios und Trainierende dann doch manchmal.
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Doch sind diese Beispiele harmlos im Vergleich zu dem, was die breite Öffentlichkeit zum Teil immer noch denkt. Es existiert eine Vielzahl von Vorurteilen, gewachsen u. a. aus dem jahrelangen „Muckibuden“- und „Pumper“-Image, mit dem die Fitness- und Gesundheitsbranche noch heute konfrontiert wird.
Nicht selten werden diese negativen Klischees genutzt, um die Branche populistisch und öffentlichkeitswirksam zu porträtieren. Doch was oft vergessen wird: Insbesondere Powerlifting bedeutet hartes Training und eiserne Disziplin.
Training ≠ Wettkampf
Genau diese Disziplin ist es, die den Kraftdreikampf ausmacht. Denn hierzu gehört deutlich mehr, als nur schwere Gewichte zu bewegen. Damit der Körper diese Gewichte überhaupt „tolerieren“ kann, müssen Athletinnen und Athleten viele Stunden in Training investieren.
Dazu gehören aber bei weitem nicht nur reine Krafttrainingseinheiten. So ist auch das Beweglichkeitstraining ein maßgeblicher Faktor, um die volle Range of Motion zu erreichen und Technikvariationen überhaupt umsetzen zu können.
Expertentalk zum Thema
Den Expertentalk mit Harald Gärtner (DHfPG) lesen Sie, indem Sie auf das nachstehende Bild klicken.
Ohne diese Disziplin und die regelmäßigen Einheiten, vor allem auch mit vergleichsweise niedrigen Gewichten, steigt die Gefahr von Verletzungen und Überanstrengungen.
Hohes Verletzungsrisiko? Falsch gedacht!
Genau vor diesen Verletzungen und Überanstrengungen haben die Mitglieder beim Training mit hohem Gewicht oft Angst. In solchen Fällen hilft nur ein kompetentes Studioteam, das empathisch reagiert und den Mitgliedern diese Ängste nimmt.
Um das überzeugend machen zu können, müssen die Fakten bekannt sein: Denn die Verletzungshäufigkeit beim Powerlifting bzw. Kraftdreikampf ist mit 1,0 bis 4,4 pro 1.000 Trainingsstunden sehr gering (Dudagoitia, García-de-Alcaraz & Andersen, 2021).
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Zum Vergleich: Die Verletzungshäufigkeit im Fußball – der nach Fitness mitgliederstärksten Sportart in Deutschland (DOSB, 2023; DSSV, 2024) – liegt mit 7,21 pro 1.000 Stunden deutlich darüber (Prieto-González et al., 2021).
Das heißt jedoch nicht, dass die Sicherheitsbedenken der Mitglieder ignoriert werden sollen. Viel mehr sind Trainerinnen und Trainer angehalten, mit entsprechenden Einführungen und Kontrollen insbesondere Überbelastung und Fehler in der Technik zu erkennen und gegenzusteuern. Wie das gelingen kann, erklärt Harald Gärtner im Expertentalk.
Auszug aus der Literaturliste
DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen (Hrsg.). (2024). Eckdaten der deutschen Fitnesswirtschaft 2024. Hamburg: Hrsg.
Dudagoitia, E., García-de-Alcaraz, A. & Andersen, L. L. (2021). Safety of powerlifting: A literature review. Science & Sports, 36 (3), e59-e68.
Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte presse@fitnessmanagement.de.
Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:
Dittmer, A. (2024). Stärker als die Vorurteile. fitness MANAGEMENT international, 3 (173), 124–125.