Individuelle Intensitätssteuerung: Spotting und Hands-on-Techniken im Personal Training

Spotting, Hands-on-Techniken und manuelles Widerstandstraining? Beim Personal Training können diese Techniken ohne finanziellen Aufwand große Effekte verzeichnen.
Lesezeit: 3 Minuten
Fachartikel – Intensitätssteuerung im Personal Training
Fachartikel – Intensitätssteuerung im Personal Training
Im Kontext des Personal Trainings existieren spezielle Techniken zur Intensivierung der Trainingsbelastung. Insbesondere das sogenannte Spotting und die Hands-on-Techniken zum manuellen Widerstandstraining können für Personal Trainer bei der individuellen Intensitätssteuerung hilfreich sein.

Personal Trainer müssen flexibel sein und über die Kompetenz verfügen, ihren Kunden auch mit wenig Equipment ein effektives Workout zu bieten. Diese Fähigkeit wird vor allem bei einem Körpergewichtstraining ohne jegliche Hilfsmittel gefordert.

Manuelles Widerstandstraining

Im Personal Training werden in diesem Kontext das sogenannte Spotting und die Hands-on-Techniken verwendet. Das Ziel dieses Artikels besteht darin, diese Begriffe näher zu betrachten und das manuelle Widerstandstraining als spezielle Form des Spotting bzw. der Hands-on-Techniken vorzustellen.


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Spotting und Hands-on-Techniken

Spotting beschreibt übergeordnet die Kontrolle der korrekten Bewegungsausführung, die Korrektur von Bewegungsfehlern sowie die Durchführung von Hilfestellungen (Spotting also im Sinne einer Fokussierung der Aufmerksamkeit auf den Trainierenden).

Bei enger Auslegung des Begriffes wird unter Spotting die Durchführung von Hilfestellungen verstanden, die den Technikerwerb bzw. die Bewegungsausführung unterstützen oder den Trainierenden beim Training mit hohen Zusatzlasten absichern sollen.

Manuell ausgeführte Hilfestellungen

Auch die Hilfestellung zum Erzwingen weiterer Wiederholungen über das konzentrische Muskelversagen hinaus fällt unter das Spotting.

In der Trainingspraxis werden manuell ausgeführte Hilfestellungen sowie das Setzen eines mit den Händen erzeugten Widerstands auch als Hands-on-Techniken bezeichnet, da der Trainer beim Trainierenden buchstäblich die Hände anlegen muss.

Effektive Intensitätssteuerung

Insofern gelten Hands-on-Techniken als spezielle Methoden des Spotting. Insbesondere das Setzen manueller Widerstände ist eine nachweislich effektive Möglichkeit der Intensitätssteuerung im Krafttraining (Chulvi-Medrano et al., 2017).

Beim manuellen Widerstandstraining sind einige Aspekte zu beachten: Der manuelle Widerstand sollte so erzeugt werden, dass dieser exakt in der gegenläufigen Richtung zu der Wirkungsrichtung des Kraftimpulses der Muskulatur einwirkt.

Zunächst mit geringem Druck

Hinsichtlich der Höhe des manuellen Widerstands ist es sinnvoll, die jeweilige Übung zunächst mit geringem Druck auszuführen, um herauszufinden, wie viel Kraft der Trainierende bei der Bewegungsausführung überhaupt aufbringen kann, respektive wie viel Kraft für den manuellen Widerstand aufgebracht werden muss.


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Der ausgeübte Druck sollte möglichst konstant gehalten werden. Ist dieser nicht gleichbleibend, sind mechanische Spannungsschwankungen in der Arbeitsmuskulatur des Trainierenden das Resultat.

Symmetrischer Druck wichtig

Darunter können die Effektivität und Qualität der Bewegungsausführung leiden. Bei manuellem Widerstand an Extremitäten oder auf beiden Seiten des Schultergürtels ist die Erzeugung eines symmetrischen Drucks wichtig.

Es sollte daher unbedingt darauf geachtet werden, dass der manuell gesetzte Widerstand nicht die Bewegungsausführung abfälscht.

Fachartikel Intensitätssteuerung

Es ist möglich, den manuellen Widerstand so hoch zu wählen, dass er vom Trainierenden nicht überwunden werden kann. Die Folge ist eine isometrische Beanspruchung der Arbeitsmuskulatur.

Er kann aber auch nur so hoch sein, dass der Trainierende ihn gerade so überwindet. Daraus resultiert eine intensive konzentrische Beanspruchung.

Hochintensives exzentrisches Krafttraining

Der manuelle Widerstand kann auch höher als der maximal mögliche Kraftimpuls aus der Arbeitsmuskulatur des Kunden sein. Die Folge wäre ein hochintensives exzentrisches Krafttraining.

Es sollte im Vorfeld geklärt werden, an welchen Körperpartien ein manueller Widerstand angesetzt werden darf. Unproblematisch ist in der Regel ein Griffansatzpunkt an den Extremitäten oder am Schultergürtel.

Manueller Widerstand beim Seitstütz

Fazit

Unter Berücksichtigung der genannten Punkte kann im Personal Training insbesondere bei der Ausführung von Übungen mit dem eigenen Körpergewicht oder dem Schlingentrainer eine individualisierte Intensitätssteuerung erfolgen, die ohne zusätzliche Hilfsmittel funktioniert.

Durch die korrekte Handhabung von Spotting und Hands-on-Techniken kann die Trainingsbetreuung ohne finanziellen Aufwand verbessert und das Training der Kunden effektiviert werden.


Prof. Dr. Christoph Eifler

Über den Autor

Prof. Dr. Christoph Eifler leitet den Fachbereich Trainings- und Bewegungswissenschaft der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) sowie den Fachbereich Fitness der BSA-Akademie. An der DHfPG erfüllt er zudem das Amt des Prorektors für Forschung.


Auszug aus der Literaturliste

Chulvi-Medrano, I., Rial, T., Cortell-Tormo, J. M., Alakhdar, Y., La Scala Teixeira, C. V., Masiá-Tortosa, L. & Dorgo, S. (2017). Manual resistance versus conventional resistance training: impact on strength and muscular endurance in recreationally trained men. Journal of Sports Science & Medicine, 16 (3), 343–349.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte marketing@dhfpg-bsa.de.

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