Studie: Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität, Kognition und Gehirn 

Studie aus Deutschland liefert spannende neue Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen Bewegung, Gedächtnisleistung & Hirngesundheit.
Lesezeit: 3 Minuten
Hirngesundheit: Deutsche Wissenschaftler untersuchen den neurophysiologischen Zusammenhängen zwischen körperlicher Aktivität und kognitiver Leistung.
Hirngesundheit: Deutsche Wissenschaftler untersuchen den neurophysiologischen Zusammenhängen zwischen körperlicher Aktivität und kognitiver Leistung.
Dass sich körperliche Aktivität, Sport und gezieltes Training positiv auf die physische wie auch die psychische Gesundheit auswirken, wurde in zahlreichen Studien bereits belegt. Immer mehr Studien untersuchen deshalb die konkreten Auswirkungen und Zusammenhänge von körperlicher Aktivität auf diverse kognitive Prozesse und strukturelle Veränderungen im Gehirn. Eine aktuelle Studie der Universität Münster liefert spannende Erkenntnisse, die wir Ihnen hier vorstellen.

Ein Forscherteam der Universität Münster hat unlängst in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift Nature Scientific Reports in einem Artikel Ergebnisse einer großangelegten Studie veröffentlicht, die im Rahmen des 32. Europäischen College für Neuropsychopharmakologie (ECNP)-Kongresses in Kopenhagen erstmals präsentiert wurden.

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Deutsche Forscher liefern spannende Ergebnisse 

Das interdisziplinäre Forscherteam untersuchte im Rahmen der Studie ein Datensample von 1200 Probanden (Durchschnittsalter 28,8 Jahre) aus dem Human Connectome Project (HCP) und kam zu interessanten neuen Erkenntnissen.

MRT-Aufnahmen, Gehtest & kognitive Testbatterie

Die Wissenschaftler werteten dazu im Rahmen ihrer Regressionsanalysen unter anderem umfangreiche MRT-Aufnahmen, die Testleistungen in einem standardisierten 2-minütigen Gehtest sowie die Ergebnisse einer kognitiven Testbatterie (NIH Toolbox Cognition Battery; bestehend aus diversen Gedächtnis-, Entscheidungs-, Verarbeitungsgeschwindigkeits- und Urteilsvermögenstests) aus.


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Die Forscher konnten anhand der MRT-Scans detailliert aufzeigen, wie sich die körperliche Belastung positiv auf die weiße Hirnsubstanz im Gehirn auswirkte.

Die weiteren linearen Regressionsmodelle verdeutlichten, dass ein positiver Zusammenhang zwischen der körperlichen Fitness (operationalisiert über die Audauerleistung in Form der zurückgelegten Strecke im Gehtest) und der kognitiven Leistungsfähigkeit in einem breiten Spektrum der untersuchten kognitiven Bereiche bei jungen Erwachsenen unabhängig vom Alter, dem Geschlecht, dem Bildungsstand, dem BMI und weiteren Kontrollvariablen bestand.

Unterschiede zu vielen Vorgängerstudien

Anders als in vielen Vorgängerstudien, wurden diese Faktoren in der neuen Studie als potentielle Störvariablen in die umfangreichen Regressionsanalysen miteinbezogen, um aussagekräftigere Ergebisse zu erzielen.

Die vorgestellte Studie liefert somit nicht nur neue Erkenntnisse zum positiven Zusammnehang zwischen körperlicher Aktivität, kognitiver Leistung und strukturellen Anpassungen im Gehirn, sondern gibt auch einen sehr guten Überblick zu den neurophysiologischen Prozessen und Hintergründen.

Weiterer Forschungsbedarf und Relevanz für die Praxis

Auf Basis dieser Erkenntnisse wollen die Wissenschaftler nun in Längs- und Interventionsstudien den kausalen Effekt von gezielter körperlicher Bewegung und Fitness auf die langfristige Hirngesundheit weiter untersuchen.

So kann beispielsweise die protektive Wirkung von Sport und Bewegung auf strukturelle und neurophysiologische Veränderungen, wie etwa Demenz und andere degenerative Erkrankungen des Gehirns, zukünftig genauer analysiert werden. (Lesen Sie hier mehr über die 'Wunderwaffe Sport')

Gezielte Prävention und Therapie

Die Ergebnisse sind ein weiterer wichtiger Schritt, um mehr über die Zusammenhänge zwischen körperlicher Aktivität, kognitiver Leistung und strukturellen Veränderungen im Gehirn zu erfahren und haben somit hohe Praxisrelevanz für unter anderem die gezielte Prävention und Therapie von neurologischen Erkrankungen.

Fitness, Bewegung und richtige Ernährung – wichtige Schlüssel zur Prävention

Durch beeinflussbare Faktoren wie zusätzliche Bewegung, gezieltes Training und eine richtige Ernährung kann man hier viel für die eigene Gesundheit tun und mögliche Risikofaktoren gezielt minimieren. Die aktuelle Studienlage und diverse Konzepte verdeutlichen, wie wichtig die Rolle der körperlichen Aktivität bei der Prävention solcher spezifischen Erkrankungen in der Praxis ist.

Fachartikel auf fitnessmanagement.de

Mehr wissenschaftlich fundierten Lesestoff finden Sie exklusiv auf fM ONLINE in den entsprechenden Fachartikeln, Interviews und News zum Thema: 

Sport zur Demenz-Prävention Fachartikel von Anna Welker (DHfPG):

Weitere fM ONLINE News:

Bewegung lässt neue Nervenzellen wachsen – fM im Interview mit Neurologin Prof. Dr. Barbara Tettenborn

Fitnesstraining kann Demenz vorbeugen – Längsschnitt-Studie der Universität Göteborg

Buchtipp 'Essen gegen das Vergessen' – Fitnesstipps & Powerfood gegen das Vergessen

Wissenschaftliche Lesetipps zu Ausdauerleistung und Kognition im Leistungssport

Und für alle Leser, die eher im Leistungssport als der Therapie zu Hause sind, liefern wir hier noch weitere relevante Studien der 'US National Library of Medicine National Institutes of Health' (PubMed), die sich intensiv mit der Rolle der Kognition, der sportlichen Performance und der mentalen Ermüdung im Wettkampfsport beschäftigen:

Mental fatigue impairs physical performance in humans

Mental Fatigue: Impairment of Technical Performance in Small-Sided Soccer Games

The Effects of Mental Fatigue on Physical Performance: A Systematic Review

Superior Inhibitory Control and Resistance to Mental Fatigue in Professional Road Cyclists
 

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