Freude an Bewegung und Anstrengung

Für nachhaltigen Trainingserfolg ist die Freude am Tun der wesentlichste Faktor. Albert Busek erläutert, was es mit der Body-Mind-Connection auf sich hat.
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Arnold Schwarzenegger strebte bei jeder Wiederholung die maximale Mind-Body-Connection an. Es war, als würde er von jetzt auf gleich einen 'Konzentrationsschalter' umlegen
Arnold Schwarzenegger strebte bei jeder Wiederholung die maximale Mind-Body-Connection an. Es war, als würde er von jetzt auf gleich einen 'Konzentrationsschalter' umlegen
Die gezielte Aktivierung der Funktionen unseres Bewegungsapparates entspricht seit Menschengedenken einem elementaren Bedürfnis, das jedoch sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Im Alltag sind wir regelmäßig in Bewegung – häufig sehr einseitig –, was auf Dauer zu gesundheitlichen Problemen führen kann. Gezielte Aktivierung mit partiellem Muskeltraining kann einer solchen Entwicklung hocheffektiv entgegenwirken und Defizite ausbalancieren. Dabei ist das Verletzungsrisiko äußerst gering, vorausgesetzt, man vertraut sich gut ausgebildeten Trainern und Betreuern an.

Zugespitzt formuliert, reicht es in unserer digital sehr weit fortgeschrittenen Welt als Bewegung natürlich nicht aus, nur auf dem Touchscreen zu tippen und zu wischen. Man muss seinen 'Allerwertesten' schon erheben und das tun, was der Name 'Bewegungsapparat' vorgibt: sich bewegen!

Im deutschsprachigen Raum bietet die Fitnessbranche heute flächendeckend ein so vielfältiges Angebot, dass es keine Ausreden mehr gibt – egal welche besonderen Ziele angestrebt werden.

Für all diejenigen, die den Klassiker als Argument nutzen und von zu wenig Zeit sprechen, zitiere ich Arnold Schwarzenegger, der Folgendes seit Jahrzehnten unzählige Male öffentlich gesagt hat: „Für jeden von uns hat die Woche 7 x 24 Stunden. Wenn man in diesen 7 x 24 Stunden nicht wenigstens 2 x 1 Stunde Zeit für seinen Körper hat, sollte man sich überlegen, was einem wirklich wichtig ist.“

In den Medien wurde seit Beginn dieses Jahrhunderts mehr denn je über die Bedeutung der regelmäßigen Bewegung berichtet, wobei es zunächst nicht um das Wie ging, sondern darum, dass man sich überhaupt bewegt.

Bereits 2006 kam DER SPIEGEL in seiner Titelstory über 'Die Heilkraft der Bewegung' zu dem Schluss, dass Bewegung sogar hilft, Krankheiten zu besiegen. Technologie und Sportwissenschaft sind heute auf einem so hohen Stand, dass es der größte Fehler wäre, diese grandiosen Möglichkeiten nicht zu nutzen – es wäre einfach dumm!

Mit Begeisterung trainieren

Die 'Work-out-Balance' bildet den Rahmen. Dabei sollte man persönliche Präferenzen unbedingt berücksichtigen, um zu fördern, was für einen nachhaltigen Erfolg der gezielten Aktivität unabdingbar ist: FREUDE!

Während meiner Zeit als Sportcenterinhaber habe ich tausende Menschen aller Altersgruppen betreut und dabei festgestellt, wie schwer es vielen fällt, die nötige Freude während der körperlichen Anstrengung zu entwickeln.

Auf einem Langstreckenflug lernte ich einen deutschen Schriftsteller kennen, der mir erzählte, er habe das Training im Fitnessstudio aufgegeben, da es ihm zu langweilig gewesen sei. Als gebildeter und außerordentlich belesener Mensch hatte er offensichtlich keine Freude für die notwendige Anstrengung entwickeln können.

Die Freude am Tun ist aber auf Dauer das alles entscheidende Kriterium. Dabei ist es sehr hilfreich, sich intensiver mit dem Körper zu beschäftigen und ihn während der Aktivität sozusagen neu zu entdecken.

Wer das nicht will, sollte sich in Erinnerung rufen, dass er nur diesen einen Körper hat und seine Pflege mehr ist als nur eine Investition von Zeit und Geld. In unserer schnelllebigen Leistungsgesellschaft ist körperliche Fitness die Voraussetzung für dauerhaften Erfolg.

Letztlich sollte die Freude an der Bewegung und Anstrengung aus der Erkenntnis entstehen, dass der Körper ein Wunder der Schöpfung ist.

Vollkommen konzentriert zum Erfolg

Und damit komme ich zur wahrscheinlich wichtigsten Voraussetzung, um diese Freude bei körperlicher Anstrengung so zu vertiefen, dass sie zur treibenden Kraft wird: die Mind-Body-Connection.

Anstrengung ist per se nichts Negatives, im Gegenteil. Sie beweist, dass die Systeme funktionieren – und das kann nur positiv sein! Wenn man Arnold Schwarzeneggers Ausdruck im Moment der Anstrengung betrachtet, sieht man förmlich, dass seine Mind-Body-Connection durch nichts gestört wird und alle Energie in die Muskelfasern fließt.

Eine solche 'Arnold-Konzentration' ist nicht jedermanns Sache, aber man sollte alles Störende unbedingt ausblenden und sich total auf die Momente der 'gezielten Funktion' konzentrieren. Dieser Prozess kann dauern, aber am Ende wird dann das seit Jahrzehnten immer wieder aufkommende Vorurteil aus tiefer Überzeugung widerlegt: Folterkammer? Freudenhalle!

In diesem Sinne wünsche ich den allein in Deutschland über 11,6 Millionen 'Familienmitgliedern' der Fitnessbranche viel Erfolg für 2021 und beziehe auch alle 'Familienmitglieder' in Österreich und der Schweiz mit ein.

Bleibt alle stark, gesund und neugierig!

Über den Autor

Albert Busek ist u. a. Unternehmer, Studiobesitzer, Gründer der BSA-Akademie und einer der Wegbereiter des Bodybuildings in Deutschland. Als Sportfunktionär bei Bodybuilding-Meisterschaften trat er erstmals 1960 in Erscheinung. Als langjähriger Präsident des Deutschen Bodybuilding- und Fitnessverbandes (DBFV) sowie Herausgeber und Chefredakteur mehrerer Bodybuilding-Zeitschriften stieg er zu einem der einflussreichsten Funktionäre der deutschen Kraftsportszene auf.

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