Patrick Heisel im Interview: „Die Reaktionen waren durchweg positiv“

Patrick Heisel, Studiobetreiber des SportArt Völklingen, hat mit dem Ansturm durch die „Fitmach-Aktion“ nicht gerechnet. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen.
Lesezeit: 3 Minuten
Patrick Heisel, Studiobetreiber des SportArt Völklingen, ist von der 'Fitmach-Aktion' überzeugt
Patrick Heisel, Studiobetreiber des SportArt Völklingen, ist von der 'Fitmach-Aktion' überzeugt
Patrick Heisel, Studiobetreiber des SportArt Völklingen, hat in seinem Studios schon viele Erfolgsmodelle durchlaufen. Ein Projekt wie die „Fitmach-Aktion“ gab es vorher noch nicht. Er ist sich sicher, dass es ein wichtiger und richtiger erster Schritt für die Teilnehmenden in ein aktiveres Leben ist.

fM: Herr Heisel, haben Sie mit SportART in der langen Zeit als Branchenmitglied, seit 1998, bei einem solchen Projekt bereits mitgewirkt? Wie war Ihr erster Eindruck von der „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“?

Patrick Heisel: In den letzten 24 Jahren hat das SportART in Völklingen einige Erfolgsmodelle begleitet, z. B. „Völklingen lebt gesund“ und später dann „Das Saarland lebt gesund“ oder „Fit for Firefighting“, ein bis heute erfolgreiches Projekt in Kooperation mit der Feuerwehr.

Aber die „Fitmach-Aktion“ ist ein sehr vielversprechender Ansatz, um Menschen für mehr Bewegung zu motivieren. Denn körperliches Training ist ein „Jungbrunnen“ für alle. Das predige ich seit über 30 Jahren meinen Kund:innen sowohl als Personal Coach als auch in meinem Gesundheitsstudio SportART.

Wie haben die Menschen in Ihrem Umfeld auf die „Fitmach-Aktion“ und die Teilnahme Ihres Studios reagiert? Haben sich mittlerweile bereits Proband:innen angemeldet oder befinden sich einige vielleicht schon im Training?

Die Reaktionen waren durchweg positiv. Es haben sich aufgrund unserer Werbung und den persönlichen Ansprachen schon Personen gemeldet, bevor die Aktion überhaupt offiziell gestartet ist. Inzwischen haben wir eine Vielzahl von Bewerbungen für das Projekt erhalten und dementsprechend auch schon viele Trainingseinweisungen vorgenommen.

Mit diesem Ansturm habe ich ehrlich gesagt nicht gerechnet.

Was sind die Vorteile, die Sie für Ihr eigenes Studio aus der Teilnahme am Modellprojekt ziehen können?

Zum einen sind die Proband:innen durch die positive Ansprache und die sehr gute Werbung motivierter, etwas für ihren Körper zu tun. Auch ist ihre Hemmschwelle durch das kostenlose Training geringer. Zum anderen sind alle motiviert, die zum Teil aufwendigen Fragebögen ordnungsgemäß und diszipliniert auszufüllen.


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Danach erfolgt aufgrund der anonymisierten Befragung, die wir ja nicht einsehen können, unsere normale Anamnese und die auf den:die Klient:in eingestellte Trainingsplangestaltung. Mir zeigt das, dass der Zeitfaktor nicht unbedingt eine Rolle spielt, wenn wissenschaftlich seriös und transparent für den:die Kund:in gearbeitet wird.

Ich kenne das in dieser Art und Weise hauptsächlich von meinen Personal Coachings. Dort ist die Zeit, die für die Zielsetzung des:der Kund:in aufgewendet wird, deutlich höher als im normalen Studioalltag.

Inwiefern, glauben Sie, kann das Modellprojekt die saarländische Bevölkerung tatsächlich langfristig für regelmäßiges körperliches Training begeistern?

Nun, es handelt sich hier um ein in dieser Art noch nicht durchgeführtes Projekt namhafter Institutionen. Inwiefern dies das Verhalten einer Bevölkerung verändern kann, wage ich nicht vorherzusagen. Aber man kann den Menschen durch transparente und wissenschaftlich fundierte Arbeit den Weg zu einer besseren Gesundheit ebnen.

Den nächsten Schritt müssen sie dann selbst tun. Oftmals ist aber gerade das das Problem. Die „Fitmach-Aktion“ senkt diese Hemmschwelle deutlich ab und wir als Betreiber:innen können alle Menschen durch Qualität der Betreuung überzeugen.

Spüren sie dann erste Erfolge, weil sie also gut betreut werden, und erreichen sie kleine Ziele, ist das Wichtigste von unserer Seite geschehen. Denn nichts ist besser als Eigenmotivation. So kann sich auch ein seit Langem etabliertes negatives Verhalten langfristig ändern.

Durch Corona hat sich der Bewegungsmangel in der Bevölkerung zusehends verstärkt. Wie haben Sie Ihre Mitglieder nach der Wiedereröffnung erlebt?

Corona hat sehr viel durcheinandergewirbelt. Es wurde teilweise der Eindruck erweckt, dass körperliche Bewegung im Sinne eines bewussten Trainings nicht wichtig sei. Glücklicherweise konnten wir bei SportART gemeinsam mit unseren Kooperationsstudios im Netzwerk QFiSa unseren Mitgliedern mittels Online-Trainings, E-Mail oder Telefon dabei helfen, diese Zeit gut zu überstehen.


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Diejenigen, die unseren Trainingseinheiten online nicht folgen konnten, waren nach der Wiedereröffnung überglücklich, sich endlich wieder unter professioneller Betreuung bewegen zu können. Gerade unsere Osteoporose-, Rheuma- und Rehasportgruppen haben deutlich mehr Motivation durch die wissenschaftlich fundierte Führung unserer Trainer.

Die „Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland“ des Gesundheitsministeriums des Saarlandes in Kooperation mit der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) als Projektverantwortliche und dem Verein für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS) e. V als Projektpartner kommt zur rechten Zeit, um den Menschen einen adäquaten sowie einfachen (Wieder-)Einstieg in ein gesundes Training zu ermöglichen und sie so (zurück) ins Studio zu bringen.


Feedback zur „Fitmach-Aktion“

In einem weiteren Interview spricht Studiobetreiber Marco Wolter (Fitness Loft Saarbrücken) über seine Erfahrungen mit der „Fitmach-Aktion“. Hier finden Sie außerdem den Einstieg zu den Interviews (indem Sie auf das entsprechende Bild klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel).

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