fM: Welchen Stellenwert haben regenerationsfördernde Maßnahmen im Betreuungskonzept Ihrer Clubs?
Alexandra Haase: Regeneration wird ein immer größeres Thema für unsere Mitglieder und somit für uns. Sowohl aktiv in Form von Meditations- und Stretchingkursen etc. als auch passiv mithilfe von Hyperice-Produkten, z. B. für Perkussionsmassagen oder dynamische Luftkompression, oder in Form von klassischen Massagen und dem Saunagang nach dem Training.
Hat sich das Bedürfnis nach Regeneration in den letzten Jahren verändert? Ist die Nachfrage Ihrer Mitglieder nach Body-&-Mind-Formaten, Recovery-Tools und -Anwendungen gestiegen?
Definitiv. Yoga und Meditation sind keine Nischeninteressen mehr, sondern nehmen inzwischen einen sehr großen Teil unserer Kursprogramme ein – auch in der Primetime. Ebenfalls sieht man dort immer mehr die Durchmischung aller Altersklassen und auch die von Männern und Frauen.
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Das zeigt ganz klar, dass dieses Thema in allen Gesellschaftskreisen sehr präsent ist. Auch in der Arbeit unserer Personal Trainer zeigt sich, dass der Einsatz von Perkussionmassage-Guns in fast jeder Trainingseinheit so selbstverständlich ihren Platz findet wie das Aufwärmen.
Im Aspria Uhlenhorst wurde zum Jahresauftakt 2024 innerhalb des Clubs ein „Body & Mind Studio“ eröffnet. Was zeichnet dieses Konzept aus? Ist die Nutzung im Mitgliedsbeitrag inbegriffen?
Unser wunderschönes „Body & Mind Studio“ erlaubt es unseren Mitgliedern, auf knapp 120 Quadratmetern ein zusätzliches Kursprogramm mit weiteren knapp 60 Body-&-Mind-Kursen pro Woche zu genießen.
Über unsere Interviewpartnerin
Alexandra Haase absolvierte nach ihrem Abitur mit dem Schwerpunkt Sport im Jahr 2010 erfolgreich den Bachelor of Arts in Fitnessökonomie an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) am Standort Köln.
Direkt im Anschluss sammelte sie wichtige Erfahrungen als Sport & Spa Supervisor auf Kreuzfahrtschiffen von AIDA Cruises und war seit Ende 2011 für unterschiedliche Premiumfitnessclubs in NRW und Hamburg im Einsatz. Im September 2013 startete Alexandra Haase ihre Karriere bei Aspria, als Wellbeing Supervisor im Aspria Hamburg Alstertal. Seit 2019 leitet sie als General Manager den Aspria Club in Hamburg-Uhlenhorst.
Das Studio ist bewusst in natürlichen Tönen und Materialien gehalten und wurde zudem mit einem besonderen Lichtkonzept und Hitzepanelen an der Decke ausgestattet. Hier bieten wir neben Hot Yoga vor allem Pilates, Yin Yoga, Meditation, Mobility & Stretch etc. an. All diese Kurse sind in der Mitgliedschaft enthalten.
Wie wird das Angebot angenommen und welche Kurse laufen dort besonders gut – eher Bewegung oder eher Meditation?
Seit der Eröffnung am Neujahrstag erfreuen sich alle Programme im „Body & Mind Studio“ großer Begeisterung. In den Wintermonaten waren vor allem Hot Yoga und Meditation die Lieblinge der Mitglieder, im Sommer sind es eher Power Yoga und Pilates.
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Man könnte also sagen, dass die Mitglieder in den grauen Wintermonaten ganz besonders nach Ruhe und Ausgleich suchen und im Sommer ein wenig figurbewusster trainieren.
Sind ähnliche Angebote/Raumkonzepte auch in den anderen Clubs geplant?
Wir bieten in allen Aspria Clubs ein umfangreiches Angebot an Body-&- Mind-Kursen. In unserem Club in Berlin gibt es ganze zwei „Body & Mind Studios“ und eine große Auswahl entsprechender Kursformate, wie z. B. Aerial Yoga. In einem unserer Brüsseler Clubs wurde kürzlich ebenfalls ein brandneues „Body & Mind Studio“ eingerichtet, in dem eine Vielzahl an Kursen angeboten wird, u. a. auch Hot Yoga.
Welche Tools, Geräte, Kurse, Recovery-Areas oder geschlossenen Konzepte sind Bestandteil Ihrer Regenerationsangebote in sämtlichen Clubs und aus Ihrer Sicht heute unverzichtbar?
Wir setzen auf eine Hyperice-Recovery-Area im Trainingsbereich mit Perkussionsmassagepistole, Vibrationswalze, Vibrationsmassageball sowie einer Luftkompressionsanwendung für die Beine. Es gibt einen Saunabereich mit vier Saunen, von Bio- bis hin zu 95-Grad-Sauna, außerdem ein Dampfbad.
Dort finden täglich Aufgüsse, Beduftungen und Peelings statt. Darüber hinaus braucht man ein Spa-Angebot mit klassischer Massage, Sport-, Fußreflexzonen- und Aromamassage sowie einer Kaltschwalldusche. Nicht zu vergessen ist der Kursbereich mit Faszien Body Workout, Yin & Meditation, Mobility & Stretch und Meditation.
Weitere Interviews und Hintergründe
In weiteren Interviews sprechen Robert Jakublov und Lukas Kohler über regenerationsfördernde Maßnahmen als lukrative Zusatzangebote. Lesen Sie außerdem unseren Artikel ‚Recover me!‚ als Einstieg zu den Interviews.
Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.
Ich würde für unsere Mitglieder auf keinen dieser Bereiche verzichten wollen, denn jeder Mensch ist unterschiedlich und empfindet Erholung und Regeneration anders. Manche Menschen können nur regenerieren, wenn sie selbst in Aktion treten, wie z. B. in einem Kurs, andere wollen schnelle Ergebnisse und sind in der Recovery-Area gut aufgehoben, wieder andere verbinden Erholung und Regeneration mit Passivität, z. B. bei einer klassischen Massage oder einem Saunaaufguss.
Welche Recovery-Angebote sind in den Mitgliedsbeiträgen inbegriffen und über welche generieren Sie Zusatzeinnahmen?
Die Nutzung der Kurse, des Saunabereiches inklusive Aufgüssen und auch die grundsätzliche Nutzung der Hyperice-Recovery-Area ist in der Mitgliedschaft enthalten.
Die Normatec 3 Legs als Anwendung für die Beine sind hingegen dem Personal Training vorbehalten, das von den Mitgliedern zusätzlich gezahlt wird, und auch sämtliche Massageangebote im Spa sind exklusive der Mitgliedschaft.
Welche Rolle spielen Ihre Mitarbeitenden bei der Umsetzung und im Verkauf von Regenerationskonzepten und welche Qualifikationen sollten sie dafür mitbringen?
Mitglieder und Gäste können Angebote nur dann wahrnehmen, wenn sie Kenntnis davon haben und das Angebot und den Nutzen verstehen, sprich die Vorteile für sich erkennen. Somit sind qualifizierte Mitarbeiter unumgänglich für die erfolgreiche Einführung neuer Produkte oder Dienstleistungen.
Das beginnt beim richtigen Marketing, also der Kommunikation an unsere Mitglieder, und geht dann natürlich in die Umsetzung mit dem Mitglied durch das Trainerteam oder die Massagetherapeuten. Alle Trainer müssen eine fundierte sportwissenschaftliche Ausbildung vorweisen, eine einfache Fitnesstrainer-B-Lizenz reicht bei uns grundsätzlich nicht für die Anforderungen, die unsere Mitglieder an uns haben.
Zusätzlich investieren wir immer in zusätzliche Ausbildungen z. B. für die Hyperice-Produkte, die der Anbieter selbst als Experte zur Verfügung stellt.
Wie wird sich der Stellenwert von ganzheitlichen Betreuungs- und Trainingsangeboten in den kommenden Jahren entwickeln?
Die Welt dreht sich immer schneller und Menschen sehen sich vor allem durch diese Geschwindigkeit immer größeren Herausforderungen ausgesetzt – ganzheitliche Programme, die zur körperlichen und mentalen Gesunderhaltung beitragen, werden definitiv weiterhin sehr gefragt sein.
Das Know-how der breiten Masse zu Gesundheitsthemen wächst auch dank Social Media stetig und somit auch das Bewusstsein darüber, dass nur Fitnesstraining allein oder einseitige Bewegung keine Lösung sind und Bewegungsmangel gefährlich werden kann. Wir spüren immer mehr, dass unsere Mitglieder vor allem den Mix aus sportlicher Herausforderung und Möglichkeiten zur Entspannung nutzen.
Planen Sie in der Zukunft weitere Investitionen in Ihr Regenerationsangebot? Wenn ja, in welchen Bereichen?
Aktuell testen wir das medial sehr starke Thema Eisbaden in Form von Workshops nach der Wim-Hof-Methode, um zu sehen, ob diese Möglichkeit der Regeneration für unsere Mitglieder interessant ist und sich ein entsprechendes Investment lohnen könnte.