Therapie und Training für einen gesünderen Lebensstil

Vor welche Herausforderungen stellt der Anstieg von Zivilisationskrankheiten Fitness- und Gesundheitsdienstleister und welche Lösungen bieten sie dafür an?
Lesezeit: 3 Minuten
Therapie und Training für einen gesünderen Lebensstil
Therapie und Training für einen gesünderen Lebensstil
Vor welchen Herausforderungen stehen Fitness- und Gesundheitsdienstleister angesichts einer stetig steigenden Inzidenz von Zivilisationskrankheiten und welche Lösungen bewähren sich in der Prävention und Rehabilitation? Zwei Gesundheitsdienstleister erläutern in Interviews, wie sie sich mit ihrem Therapie- und Trainingsangebot, ihren Betreuungsprozessen und ihrem speziellen Know-how auf das Phänomen Zivilisationskrankheiten eingestellt haben.

Der Begriff „Zivilisationskrankheiten“ kennzeichnet Krankheiten, deren Inzidenz im Zusammenhang mit der modernen, „zivilisierten“ Lebensweise steht.

Dieser deutsche Begriff trifft das Phänomen nicht hundertprozentig, weil die Zivilisation mit verbesserter Hygiene, medizinischem Fortschritt, hochwirksamen Arzneimitteln sowie verbesserter Nahrungsversorgung außerordentlich positive Errungenschaften vorweisen kann.


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Viele Krankheiten treten heute signifikant seltener auf und verlaufen meist milder. Weder Gesetze, die Urbanisierung noch der technische oder medizinische Fortschritt sind gesundheitsgefährdend, sondern der Lebensstil und verschiedene Verhaltensweisen der Menschen sowie Risikofaktoren aus der Umwelt, die in vielen Ländern verbreitet sind. Zivilisationskrankheiten werden international deshalb als „lifestyle diseases“ bezeichnet.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ordnet Zivilisationskrankheiten bei „noncommunicable diseases“,  also den nicht übertragbaren Krankheiten (NCDs) ein (WHO, 2024). Nicht mehr Infektionskrankheiten, sondern kardiovaskuläre Krankheiten (34 %), Krebserkrankungen (23 %), chronische Atemwegserkrankungen (5 %) und Diabetes (2 %) sind die Erkrankungen mit der höchsten Mortalitätsrate in Deutschland (WHO, 2024).

Lifestyle diseases

Laut Morsch und Wanjek wird das Krankheitsgeschehen in Deutschland von nicht übertragbaren Erkrankungen bestimmt: Demnach sind über 90 Prozent der Todesfälle und der Krankheitslast auf NCDs zurückzuführen. Herz-Kreislauf-, Krebs-, Stoffwechsel-, chronische Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen (MSE) sowie psychische Erkrankungen gehören dabei zu den relevantesten Krankheitsgruppen (2021). Schwerwiegend kommt hinzu, dass NCDs oft langwierig sind oder sogar chronisch verlaufen (CDC, 2013).

So verursachen sie im deutschen Gesundheitswesen einen Großteil der Kosten (Destatis, 2019).

Eine Vielzahl dieser Gesundheitsprobleme wäre jedoch  durch einen körperlich aktiven Lebensstil, der die zivilisationsbedingte Inaktivität ausgleicht, weitgehend vermeidbar. In diesem Zusammenhang kann Fitnesstraining einen wichtigen Part übernehmen (Morsch & Wanjek, 2021).

Das „Medikament“ Training

Regelmäßiges Training in der richtigen Art und Dosierung ist die beste Medizin – laut Manini kann kein Arzneimittel so viele menschliche Organsysteme positiv beeinflussen (2015).

Bei korrekter Anwendung fallen außerdem keine bedeutsamen Nebenwirkungen an und die Kosten sind vergleichsweise niedrig (Fiuza-Luces et al., 2013). Nach den ACSM-Trainingsempfehlungen ist regelmäßige körperliche Aktivität, beispielsweise Fitnesstraining, eine überaus wichtige und wirkungsvolle Maßnahme, um sich vor den häufigsten Zivilisationskrankheiten zu schützen.

Jeder Mensch kann sie selbst ausüben und so dazu beitragen, dauerhaft gesund zu bleiben (ACSM, 2021).


Interviews zum Thema

In Interviews beschreiben Ingo Noll und Miriam Fuchs, welche Lösungsangebote professionelle Bewegungsanbieter für Zivilisationskrankheiten entwickeln.

Indem Sie auf das entsprechende Bild oberhalb dieses Textes klicken, gelangen Sie direkt zum jeweiligen Artikel.


Menschen in Bewegung bringen

Fitness- und Gesundheitsstudios können maßgeblich dazu beitragen, diese Gesundheitsmission erfolgreich umzusetzen. Sie sind aufgrund ihres vielfältigen interdisziplinären Leistungsangebotes und ihrer deutschlandweit flächendeckenden Verbreitung ideale Orte, um Menschen unter qualifizierter Anleitung in Bewegung zu bringen (Morsch & Wanjek, 2021).

Menschen, die aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten nicht oder nur eingeschränkt in der Lage sind, zu trainieren, können durch klassische Physiotherapie und aktive Trainingstherapie an das Fitnesstraining herangeführt werden. Therapeuten und Trainer können Menschen mit Vorbehalten oder Ängsten beim Einstieg ins Training begleiten.

Therapie und Training gegen Zivilisationskrankheiten

Wie Fitness- und Gesundheitsstudios sowie Physiotherapiepraxen als professionelle Bewegungsanbieter auf die steigende Inzidenz von Zivilisationskrankheiten reagieren können, erklären zwei Gesundheitsdienstleister, die sich mit ihrem Angebotsportfolio, Betreuungsprozessen sowie speziellem Know-how darauf eingestellt haben: Ingo Noll, Inhaber des Gesundheitspark Neunkirchen, Physiotraining Noll, sowie Miriam Fuchs, Gesundheitsmanagerin bei der CaraVita GmbH.


Auszug aus der Literaturliste

American College of Sports Medicine. (2021). ACSM’s guidelines for exercise testing and prescription (11th edition). Philadelphia: Wolters Kluwer Health.

Morsch, A. & Wanjek, M. (2021). The Magic Pill. fitness MANAGEMENT international, 6 (158), 82–84.

World Health Organization (WHO) Hrsg. (2024). Country profile generated from the World Health Organization NCD Data Portal.

Für eine vollständige Literaturliste kontaktieren Sie bitte literatur@fitnessmanagement.de.

Diesen Artikel können Sie folgendermaßen zitieren:

Sörensen, A. & Wolff, J. (2024). Therapie und Training für einen gesünderen Lebensstil. medical fitness and healthcare, 2, 18–19.

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