Ministerium, Hochschule und Krankenkassen vereint: Kooperation stärkt Vertrauen in die Branche

Von der Quälerei zum Spaß: Die 'Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland' hat das Bild der Fitnessstudios und das Befinden der Testpersonen positiv beeinflusst.
Lesezeit: 3 Minuten
Positive Effekte der 'Fitmach-Aktion' auf Testpersonen und Fitness- und Gesundheitsbranche.
Positive Effekte der 'Fitmach-Aktion' auf Testpersonen und Fitness- und Gesundheitsbranche.
Die 'Fitmach-Aktion' begeistert die Branche: Die teilnehmenden Fitnessanlagen schätzen den wichtigen Effekt auf das Image als Gesundheitsdienstleistungsbranche und die akut vom Bewegungsmangel betroffenen Testpersonen sind vom positiven Effekt eines Trainings auf Körper und Geist beflügelt. Was als Pilotprojekt im Saarland gestartet ist, soll nun allen Fitnessanlagen bundesweit zur Verfügung stehen – für einen großen Schritt in Richtung Gesundheit.

Die 'Fitmach-Aktion: fit & gesund im Saarland', ein Modellprojekt, das aus der Idee heraus geboren wurde, Menschen mit fehlendem oder unzureichendem Bewegungsverhalten zu einem regelmäßigen körperlichen Training zu verhelfen.

Schritt in Richtung Gesundheit

Obwohl viele Menschen um den Wert ihrer Gesundheit wissen und die Corona-Krise ihnen dies nochmals deutlich vor Augen geführt hat, brauchen sie professionelle Unterstützung für diesen ersten wichtigen Schritt in Richtung Gesundheit. (Lesen Sie auch: 'CDU/CSU-Fraktion fordert mehr Prävention und gezielte Bewegungsförderung')

Aktives Handeln erforderlich

Die Lücke zwischen einem hohen Gesundheitsbewusstsein und einem Aktivwerden – beispielsweise in Form eines regelmäßigen Trainings – ist häufig groß.

Hinzu kommt, dass viele Menschen die Fitnessbranche noch immer mit stereotypen Vorstellungen verbinden ('Pumpen', 'dicke Muskeln', 'Bikinifigur') und nicht mit dem bedeutenden Gesundheitsauftrag, den die Branche erfüllt, obwohl die gesundheitspositiven Wirkungen eines regelmäßigen körperlichen Trainings wissenschaftlich hinreichend belegt sind.

Was galt es mit der Aktion also zu erreichen? Die Menschen genau von diesem Gesundheitsnutzen von Fitnesstraining zu überzeugen und das in ihren Köpfen zu verankern. Nur dann kann es gelingen, dass sich die Menschen aktiv für ein Training entscheiden. (Auch lesenswert: 'Ein Resümee zur Europäischen Woche des Sports')

Vertrauen durch Kooperation gestärkt

Durch die Zusammenarbeit des saarländischen Gesundheitsministeriums, der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG), des Vereins für Prävention und Gesundheit im Saarland (PuGiS) e. V. und der gesetzlichen Krankenkassen mit Unterstützung des DSSV e. V. – Arbeitgeberverband deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen ist es gelungen, dass auch die Skeptiker der Aktion eine Chance gaben.

Körperliche und mentale Effekte

Ein wichtiger Schritt, denn sind die Teilnehmenden erst einmal im Training angekommen, wird der positive Effekt auf die Gesundheit schnell spürbar. Bereits nach vier Wochen Trainingszeit verbesserte sich sowohl das körperliche als auch das mentale Befinden der Trainierenden signifikant.

Körperliches und mentales Befinden im Zeitverlauf

Am Projektende nach acht Wochen war eine weitere deutliche Verbesserung sichtbar (vgl. Abb. 1). Diese Effekte sind vermutlich zu einem wesentlichen Teil auf das Training zurückzuführen.

Wahrnehmung von Fitnesstraining

Nicht verwunderlich, aber durchaus positiv ist die Tatsache, dass sich die Assoziationen zum Begriff 'Training' im Laufe der Projektdauer verbesserten. Während ein Training zunächst häufig mit 'Anstrengung', 'Quälerei' oder 'Zeitaufwand' verknüpft wurde, wandelten sich das Bild und die Assoziationen hin zu u. a. 'Spaß', 'Gesundheit' und 'Ausgleich'.


Lesen Sie auch: 'Wie klappt Muskelaufbau?'


Ein weiteres Indiz dafür, dass das Vertrauen in die Branche als Gesundheitsdienstleistungsbranche auch unter den Teilnehmenden der 'Fitmach-Aktion' gesteigert werden konnte.

Vertrauen als Schlüssel zur Kundenbindung

Dieses neue Vertrauen in die Branche führt dazu, dass viele Teilnehmenden sich aktiv für eine Mitgliedschaft über die Projektdauer hinaus entschieden haben: Erste Zwischenauswertungen der aktuell laufenden Betreiberbefragung lassen erkennen, dass etwas mehr als jede dritte Testperson Mitglied in der jeweiligen Fitness- und Gesundheitsanlage geworden ist, teilweise sind es sogar 60 Prozent der Teilnehmenden.

Die Betreiber der teilnehmenden Fitness- und Gesundheitsanlagen im Saarland sind dankbar für die Aktion und froh darüber, dass alle wichtigen Akteure der Branche hier an einem Strang ziehen. 89,5 Prozent der Betriebe stufen den Einfluss der Aktion auf das Image der Branche als eher bis sehr positiv ein.

DHfPG dankt allen Unterstützern

Die DHfPG möchte als Initiatorin des Projektes ihren Dank aussprechen, zunächst an die Studios. Nur durch deren Teilnahme konnte die Aktion von der Theorie in die Praxis übertragen werden. Gleichzeitig gilt auch den gesetzlichen Krankenkassen großer Dank für deren Vertrauen in das Modellprojekt und die Unterstützung.


Lesen Sie auch: 'DHfPG Testsieger in aktueller Service-Studie'


Und nicht zuletzt ist in besonderem Maße den Mitorganisatoren, dem saarländischen Gesundheitsministerium und der PuGiS, für die großartige Zusammenarbeit zu danken. Nur durch die Vereinigung aller genannten Institutionen konnte die 'Fitmach-Aktion' zu dem Erfolg werden, den wir nun feiern können.

Die bald folgenden finalen Auswertungen der Betreiber- und Teilnehmendenumfrage finden Sie hier. Das war’s noch lange nicht!

'Fitmach-Aktion' auch in Ihrem Studio

Damit Fitness- und Gesundheitsstudios deutschlandweit die Aktion umsetzen und Menschen zu mehr Gesundheit verhelfen können, stehen alle benötigten Materialien und Informationen kostenfrei auf der Website der Aktion bereit.

Training und Long/Post COVID

Verschiedene Übersichtsarbeiten sowie Erkenntnisse aus der 'Fitmach-Aktion' legen nahe, dass Kraft- und Ausdauertraining vermutlich auch bei der Bewältigung von verschiedenen Long-/Post-COVID-Beschwerden eine wichtige Funktion hat. (Lesen Sie mehr: 'Gezielte Bewegungstherapie bei Long/Post-COVID-Syndrom')

COVID und Long/Post COVID in der Stichprobe

Vor diesem Hintergrund besteht ein konkreter Handlungsbedarf für die Initiierung einer Interventionsstudie mit der Forschungsfrage: Welche Effekte hat ein acht- bis zwölfwöchiges supervidiertes körperliches Training (kombiniertes Kraft- und Ausdauertraining) auf ausgewählte Langzeitsymptome von Long-/Post-COVID-Betroffenen?


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Dieser Frage werden sich die Partner der 'Fitmach-Aktion' annehmen und die Branche mit wichtigen, wegweisenden Informationen versorgen, wie ein Training für Long-/Post-COVID-Betroffene optimal gestaltet sein sollte. Weitere Infos zur Interventionsstudie folgen.

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